„Es ist ein großer Meilenstein für Dittelbrunn“, wies Architektin Christiane Wichmann vom Büro Perleth auf die Bedeutung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts hin. Das wurde nun im Gemeinderat vorgestellt. Im Februar soll dann der Bevölkerung das Konzept und ein umfassender Maßnahmenkatalog nähergebracht werden.
„Die wichtigsten Maßnahmen umfassen fast elf Millionen Euro Kosten“, so Wichmann. Der Zeitrahmen erstreckt sich über zunächst zehn Jahre hinweg. Je nach Fördermodell wird mit rund 60 bis 80 Prozent Zuschuss gerechnet.
Außerdem wurde ein Sanierungsgebiet „Ortskern“ beschlossen, mit Schwerpunkt in der Mitte und Ausläufern entlang der Hauptstraße Richtung Ortsausgänge. Auf dem Lageplan sieht das ein wenig wie ein langgestreckter Fisch aus, der nun nach und nach aufgetaut wird.
16 Hektar Sanierungsgebiet
Das Entwicklungskonzept selbst gilt allerdings für das gesamte Gemeindegebiet, sozusagen das umgebende Gewässer, das insgesamt aufgewertet und neugeordnet werden soll.
Im 16 Hektar großen Sanierungsgebiet werden formal zahlreiche Mängel ausgemacht. Darunter eine teilweise hohe bauliche Dichte, aber auch Leerstände, fehlende Barrierefreiheit für Fußgänger oder Gefährdungspotenziale und ein allgemein stark von den Straßen geprägtes Bild. Das Ziel ist eine Anpassung der Ortsmitte an den demographischen Wandel ebenso wie mehr Energieeffizienz, Klimaschutz und Grünflächen, aber auch Kinderfreundlichkeit, Verkehrsberuhigung und eine Steigerung der kulturellen, sozialen wie landschaftlichen Attraktivität.
Bürgermeister Willi Warmuth spricht parallel dazu vom „Projekt 2032“, der Neugestaltung Dittelbrunns bis zur 750-Jahrfeier der urkundlichen Ersterwähnung. In der Vergangenheit sei Dittelbrunn schon „etwas benachteiligt“ worden.
Der Maßnahmenkatalog umfasst Projekte wie die Machbarkeitsstudie für die Heeresstraße (die als Umgehung dienen soll), das Bürgerhaus, die „Neue Ortsmitte“, den bereits beantragten Mehrgenerationenpark am nördlichen Ortausgang, diverse Lärmschutzmaßnahmen, die Erneuerung der Hauptstraße, eventuell auch ein Sanierungskonzept für Schwimmbad und Hauptschule.
Fördergelder locken
„Es ist nichts in Stein gemeißelt“, betont die Stadtplanerin, die Maßnahmen würden von Jahr zu Jahr in einer 15-Jahresfrist festgelegt. Eine Gestaltungsfibel soll privaten Hausbesitzern eine Handhabe für „ortsbildverträgliche“ Baumaßnahmen bieten, Fördergelder wird es nicht nur im Sanierungsgebiet geben.
Neben künftiger Co-Finanzierung der (entsprechend abzustimmenden) Maßnahmen lockt Dittelbrunn mit der Möglichkeit, diese über zehn Jahre hinweg steuerlich abzuschreiben. Die Ortskern-Sanierung erfolgt nach dem vereinfachten Verfahren. „Mit einer Wertsteigerung der Bodenpreise ist nicht zu rechnen“, sagt Wichmann. Damit würden für Anwohner keine Ausgleichsbeiträge fällig. Mit Straßenausbaubeiträgen sei zu rechnen. Die Sanierungssatzung wurde einhellig verabschiedet.