SCHWEINFURT
(ck) Das Prager Marionettentheater Spejbl und Hurvínek ist nach vielen Jahren endlich wieder einmal in Schweinfurt zu erleben. Es präsentiert in zwei Schulveranstaltungen am Dienstag,
26. Februar
(9 und 11 Uhr), das Stück „Hurvíneks verrücktes Wochenende“.
Josef Skupa (1892–1957) gründete das Theater Spejbl und Hurvínek als erste professionelle Puppenbühne neuen Typs 1930 in Pilsen. Seine Protagonisten Spejbl und Hurvínek agierten schon vorher in Kabarettprogrammen. Das Theater spielte bis 1943 als Wanderbühne mit Sitz in Pilsen. Im Januar 1944 wurde Skupa von der Gestapo verhaftet und wegen antifaschistischen Widerstands verurteilt. Die Nazibehörden schlossen sein Theater. Im Februar 1945 gelang Skupa die Flucht aus dem brennenden Gefängnis in Dresden. Nach Kriegsende, im Oktober 1945, eröffnete die ständige Bühne S+H in Prag, wo sie bis heute ihren Sitz hat.
Während der fast siebzigjährigen Tätigkeit des Theaters bildeten sich in seiner Dramaturgie zwei grundlegende Linien heraus. Neben den lehrreichen Komödien und dramatischen Begebenheiten bietet das Theater für Kinder und Erwachsene eine ganze Palette visueller Grotesken, Solopantomimen, Musiknummern, szenischer Dialoge und kleinerer Auftritte Spejbls und Hurvíneks. Seiner langen Tradition entsprechend stellt das Theater Spejbl und Hurvínek mit Hilfe seiner allgemein beliebten Protagonisten einen Spiegel des Lebens der Menschen dar. Sein ganzes Repertoire steht im Zeichen liebenswürdigen und bissigen Humors, direkten Humanismus und Optimismus. Hauptfiguren aller Inszenierungen sind Spejbl und Hurvínek, Vater und Sohn, die gegensätzliche Auffassungen zweier Generationen von der Welt repräsentieren. Spejbl betrat 1920 das erste Mal die Szene, Hurvínek 1926. Sie treten als Hauptakteure ziviler und phantastischer Begebenheiten und komponierter visueller Programme auf, als Kommentatoren, die über grundlegende Lebensfragen philosophieren.
Schulveranstaltung – nur wenige Restkarten im Vorverkauf.