Bei einer Feier im Rathaus wurden die Absolventen der Fachhochschule (FH) Würzburg-Schweinfurt – überwiegend aus den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und Betriebswirtschaft – verabschiedet. Die Studenten mit den besten Abschlüssen bekamen außerdem Preise der Unternehmen Ferchau Engineering, E.ON, des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) und des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) überreicht.
„Ich gehe davon aus, dass die meisten von Ihnen bereits einen Arbeitsplatz haben, denn der Arbeitsmarkt für Ingenieure ist regional wie überregional hervorragend“, ging FH-Präsident Prof. Heribert Weber auf die Berufschancen der jungen Erwachsenen ein. Enttäuscht zeigte er sich über die Tatsache, dass das Gejammer aus der Großindustrie über offensichtlichen Ingenieurmangel von der Politik zur „Chefsache“ erklärt werde, dass „gleichlautende Hinweise der mittelständischen Unternehmen hingegen seit einem Jahrzehnt überhört wurden“.
Weber sprach sich für die Fortführung des Diplomabschlusses in den technischen Studiengängen aus: „Umfragen unter Ehemaligen haben ergeben, dass die Einstiegschancen in einen Ingenieurberuf mit dem Diplom gegenüber dem Bachelor besser sind“, so Weber. Die Bearbeitungszeit der Bachelor-Arbeit sei mit zwei Monaten viel zu kurz, und auch der Studienplan enthalte ein Theoriesemester weniger. „Ausbaden müssen das dann die Unternehmen, die meinen, wie bisher einen Diplom-Ingenieur (FH) einzustellen und dann unter Umständen teuer nachschulen müssen.“
An der FH in Schweinfurt werden, so der Präsident, bedingt durch die doppelten Abiturjahrgänge (wegen des achtstufigen Gymnasiums G 8) und den Hochschulausbau bis zum Jahr 2013 mindestens 500 neue Studienplätze sowie die entsprechende Anzahl neuer Professorenstellen geschaffen werden. Finanziert werde dieser Ausbau durch den Maßnahmen-Katalog von Wissenschaftsminister Thomas Goppel.
Damit die diesjährigen Absolventen gleich durchstarten, gab Mario Zachmann, Leiter der Ferchau Engineering GmbH, Niederlassung Schweinfurt, ihnen die Begriffe „Flexibilität“ und „Mobilität“ mit auf den Weg: „Man sollte sich in viele Themenfelder einarbeiten, sie dann aber auch international umsetzten können.“ Für herausragende Leistungen überreichte Zachmann Sebastian Krauskopf, Michael Seubert und Klaus Sauer den Ferchau-Förderpreis, der dieses Jahr erstmals bundesweit vergeben wird.
Christian Reilein, kaufmännischer Leiter von E.ON, vergab dann Preise im Bereich Energie- und Umwelttechnik: Für die beste Diplomarbeit in der Energietechnik wurde Catrin Geier ausgezeichnet, für die besten Prüfungsergebnisse im Bereich Energie- und Umwelttechnik erhielten Andreas Fritsch, Marco Kleinhenz, Martin Kuhn, Dominic Keller, Andreas Schur und Patricia Schmelz eine Auszeichnung.