Schweinfurt (HH) "Wie kam der Wagen so in die Einbahnstraße?" Diese provokative Frage des Lesers Bernd Müller - in der gestrigen Ausgabe mit einem Foto auf Seite C 2 im Lokalteil dokumentiert - beantwortete der Chef der betroffenen Fahrschule, Jörg Rainer Tiedt, mit einem schlichten: "völlig legal".
Und der Fahrschul-Chef hat Recht. Es handelt sich in der Seestraße nämlich um eine so genannte "unechte Einbahnstraße". Das heißt: Sie ist zwar für jeden Verkehr - Ausnahme Radfahrer - aus Richtung Roßbrunnstraße/An den Schanzen gesperrt. Sie ist aber keine "richtungsgebundene Straße". Das heißt: Jeder Autofahrer kann in diesem Abschnitt der Seestraße in beide Richtungen ausfahren und wenden, was ja in einer "echten" Einbahnstraße nicht erlaubt ist.
Die Stadt Schweinfurt bestätigte auf Nachfrage, dass man die "Einfahrt" in die Seestraße an der Ecke Roßbrunnstraße deshalb verboten hat, um einen bisherigen Unfallschwerpunkt dort zu entschärfen. Das sei gelungen. Wer dennoch reinfährt und erwischt wird, muss mit mindestens 15 Euro Bußgeld rechnen.
Recht hat Tiedt auch mit seinem Hinweis, dass sein Anhänger "meistens das einzig richtig abgestellte Fahrzeug in der Seestraße ist". Das Gros der Fahrer stelle sein Auto auf der linken Seite mit Fahrtrichtung Stadtmitte ab und damit falsch (siehe Foto). Geahndet werde dieser Verstoß nicht. Tiedt erklärt, dass er seinen Hänger mit der Werbeaufschrift für seine Fahrschule bewusst so parke, um zu zeigen, "dass es sich hier gerade nicht um eine Einbahnstraße handelt".