Er hat zurzeit das, was man im Sport „einen Lauf“ nennt. Dem Schweinfurter Zahnarzt Sebastian Appold gelingt beim Golfen im Moment einfach alles. Vor zwei Wochen wurde er zum dritten mal in Folge Deutscher Ärztegolfmeister. Dann gelang ihm auf seinem Heimat-Green in Bad Kissingen ein „hole in one“. Und schließlich stellte er mit einer 63er-Runde auch noch einen neuen Platzrekord für die malerische Anlage im Saalegrund auf. Nebenher gewann er noch das Turnier der Deutschen Vermögensberatung (dotiert mit einer einwöchigen Portugalreise) und senkte sein Handicap von 2,3 (zum Zeitpunkt des Deutschen Ärzte-Golfturniers) auf mittlerweile 0,7.
„Ich arbeite entgegen anderslautenden Gerüchten aber immer noch volle fünf Tage pro Woche“, scherzt der am Georg-Wichtermann-Platz niedergelassene Dentist. Sebastian Appold ist erst 31 Jahre alt, golft „seit ich elf bin“. Die Oma (mütterlicherseits) begeisterte ihn für den Sport, das „Sportlergen“ gibt es aber auch in der väterlichen Linie: Opa Hans und Vater Georg Appold sind als frühere und amtierende Vorsitzende eng mit Schweinfurts größtem Sportverein, der Turngemeinde 1848, verbunden. Sebastian Appolds Heimatclub ist indes der GC Bad Kissingen; dort trainiert er zweimal pro Woche, mehr lässt der Beruf nicht zu. Und an den Wochenenden spielt er in der Vereinsmannschaft und bei einzelnen Turnieren mit.
Die Bad Kissinger richten das nationale Ärzte-Golfturnier nun schon seit mehr als zwei Jahrzehnten aus, der Termin für das nächste Jahr (14. bis 16. Juni) steht bereits fest. Heuer waren 73 Golfer aus 42 deutschen Vereinen am Start. Sebastian Appold will selbstverständlich auch wieder dabei sein, sich erneut durchsetzen gegen seine beiden spielstarken Kontrahenten Michael Behm (Handicap 3,1) aus Bielefeld und Thomas Urbach (3,7) aus Wiesensee. Die Frage, ob er den ihm offensichtlich angestammten Titel auch angesichts seiner Jugend nun für die nächste Dekade behalten wird, beantwortet der Schweinfurter salomonisch: „Schön wär's. Aber viel hängt von der Tagesform ab...“