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SCHONUNGEN: Hauptschule im Selbstfindungsprozess

SCHONUNGEN

Hauptschule im Selbstfindungsprozess

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    (kab) „Das klingt bekannt“, murmelt der Herr im besten Alter, der an diesem Tag auf der anderen Seite des Klassenzimmers sitzt: dort, wo sonst Schüler den Unterricht verfolgen. Nun soll der Lehrer etwas lernen, Anregungen bekommen, um die Hauptschule auf ihrem Weg in die Zukunft mitgestalten zu können. Die bayerische Hauptschulinitiative ist ein zentrales Thema der Pädagogischen Woche in Schonungen, zu der das Schulamt Stadt und Landkreis Schweinfurt mit Schulamtsdirektor Günther Römer an der Spitze eingeladen hatte und zu der seit Montag täglich an die 150 Lehrer von Grund- und Hauptschulen nach Schonungen gekommen sind. 60 Prozent aus Schweinfurt, der Rest aus der Region – von Haßfurt bis Rhön-Grabfeld.

    Momentan ist alles offen, gibt es viele Ansätze, staatlich vorgegebene oder an der Basis initiierte und ausgetestete. Es darf probiert werden an den Hauptschulen, sagt Schulrätin Veronika Klose. Am Ende werde es nicht ein, sondern viele Konzepte geben, so individuell wie die einzelnen Schulen und ihr Umfeld. Die Schulen werden sich ergänzen. Nicht jede kann alles anbieten, allein schon aufgrund der sinkenden Schülerzahlen.

    Manches von dem, für das momentan noch Begriffe gesucht werden, wurde oder wird zumindest in Teilbereichen schon gemacht. Auch deshalb kommt das, was Marc Güntsch, Lehrer in Haßfurt und Referent eines von vier Vorträgen am Dienstag in Schonungen, vorstellt, älteren Kollegen bekannt vor. Güntschs Thema: Modularisierung. Seit 2007 läuft der Modellversuch an der Hauptschule in Haßfurt, die den Schülern ab der 8. Klasse vereinfacht gesagt ermöglicht, Schwerpunkte zu setzen, ohne sich zu streng festlegen zu müssen, wie es bei einem anderen Konzept der Fall wäre, das vom Kultusministerium momentan noch als Vorschlag an die Hauptschulen weitergegeben wurde: die Profilbildung. Modularisierung heißt laut Güntsch, mit Modulen, Bausteinen zu arbeiten, mit denen jeder Schüler nach seinen Neigungen ein eigenes Haus bauen kann.

    Die Zusammenarbeit mit künftigen Arbeitgebern, mit Innungen, gezielte Berufsvorbereitung, indem verstärkt Praktika eingeplant werden, ist laut Klose ein Baustein, der in der Region Schweinfurt bereits intensiv umgesetzt werde. Auch ohne Modellversuch. Den Haßfurter Modellversuch beobachte man in Schweinfurt interessiert, sagt Klose. Von den Erfahrungen will man lernen.

    Relativ gut vertreten ist die Schweinfurter Region auch, was ein weiteres Ziel der Hauptschulinitiative betrifft: Möglichst allen Schülern ein Ganztags-Angebot machen zu können. Selbst der Referent eines Vortrags zu dem Thema, Peter Hottaß, ehemaliger Vorsitzender des Bundesverbands für Ganztagsschulen, der das Konzept (bei richtiger Herangehensweise,) als optimal beschrieb, staunte nicht schlecht über die Vielzahl: Drei Ganztagsschulen in der Stadt, eine im Land (Stadtlauringen) und zwei, die beantragt wurden (Niederwerrn und Gerolzhofen). Die Erfahrungen, die in den Ganztagsschulen gemacht wurden, bestätigen Hottaß' Aussagen: Die Noten der Schüler werden besser, die Zahl der Quali-Abschlüsse steigt. Auch ein Ziel der bayerischen Initiative, die der Hauptschule ein neues Image und ihren Absolventen nicht zuletzt damit auch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt geben soll.

    Die Pädagogische Woche, die Schulrat Günther Hartlieb organisiert hatte, endet an diesem Donnerstag. Vier Tage mit vielen Angeboten zu den verschiedensten Themen – angefangen vom Vortrag „Gesundbleiben im Lehrerberuf“ über Geometrie in der Grundschule, Mobbing, Sprachförderung für Migrantenkinder bis hin zum Schulleitersymposium.

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