Konversion und Flüchtlingsfrage bestimmten am Dienstag die Haushaltsdebatte im Stadtrat. Vor allem die 21,5 Millionen Euro für den Erwerb der ehemaligen US-Liegenschaften werden Schweinfurt 2016 ein Defizit bescheren, das voraussichtlich mit 19 Millionen Euro aus der Rücklage und mit 13,4 Millionen an neuen Krediten auszugleichen ist. 30 von 38 Stadträten stimmten dem Verwaltungsentwurf zu, der um die Änderungen aus den Vorberatungen ergänzt wurde. Abgelehnt wurde der Haushalt nur von der SPD und der Linken.
Die erste von acht Haushaltsreden hielt CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk, der „Schweinfurt ein Erfolgsmodell“ nannte und die CSU in der „Verantwortung für die Zukunft“ sieht. Der Entwurf glänze mit hohen Investitionen, die die Stadtentwicklung in allen Bereichen vorantreibe, ohne Erhöhungen von Steuern und Abgaben, so Funk, der herausstellte, dass Schweinfurt die Stadt in Unterfranken mit der bei weitem höchsten Umlagekraft pro Einwohner sei.
Wie alle späteren Redner dankte der Fraktionsvorsitzende der CSU den Ehrenamtlichen, ohne die die Stadt die Herausforderungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen nicht hätte meistern können. Den Schweinfurtern versprach Funk, dass die heimische Bevölkerung nicht vergessen werde, dass die Stadt und die CSU sich deren Sorgen annehmen werden.
Mit den ehemaligen militärischen Flächen will die CSU das „neue und zukunftsträchtige Schweinfurt“ gestalten, wovon die gesamte Region profitieren werde, etwa von neuen Baugebieten auch für das Wohnen. Gestalt nehme der i-Campus auf dem Gebiet der Ledward Barracks an.
Gleichzeitig werde die CSU die Infrastruktur nicht vernachlässigen und auch nicht bei den freiwilligen Leistungen sparen. Die Schulen sieht Funk in einem „sehr guten Zustand“, was ebenfalls für die anderen städtischen Gebäude und Einrichtungen gelte, weil die Stadt hier kräftig investiere, wie auch in den Erhalt der Straßen. Bei der Belebung der Innenstadt, die sich durch den zunehmenden Internethandel verändere, setzt Stefan Funk auf die Zusammenarbeit mit Einzelhändlern und Immobilienbesitzern. Gefragt seien Ideen und Kooperationen.
Unter dem Punkt „Neuverschuldung“ versprach der Fraktionsvorsitzende Haushaltsdisziplin. Nichts werde die CSU fordern, was die Stadt nicht leisten und nicht verkraften könne. Die Politik der CSU habe in den vergangenen Jahren die Verschuldung ab- und die Rücklage aufgebaut. Nur deshalb könnten jetzt zusätzliche Aufgaben geschultert werden. Funk: „Wir lassen die Dinge nicht treiben. Wir gestalten. Wir haben einen Kompass.“
Die Zukunft heißt für Funk: i-Campus, Prüfung der Durchführung einer Landesgartenschau, Askren Manor kaufen und schnell zum Wohngebiet entwickeln und ein attraktives Stadtmuseum am Martin-Luther-Platz schaffen. Die CSU wolle den finanziellen Dreiklang mit Erhalt der Infrastruktur, der Konversion und der Integration der Neubürger: „Wir sind gut aufgestellt.“