Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

DITTELBRUNN: Heftiger Protest gegen Funkmast

DITTELBRUNN

Heftiger Protest gegen Funkmast

    • |
    • |

    Es waren nicht ganz 40 Bürger, die zur Informationsveranstaltung der Gemeinde Dittelbrunn über einen zukünftigen Mobilfunkmast gekommen waren. „Ich hatte mehr erwartet“, meinte Bürgermeister Willi Warmuth. Er bekam dann aber doch „mehr“. Denn die wenigen Bürger waren ziemlich aufgebracht und die Redebeiträge nicht immer qualifiziert. Und der Bürgermeister kam ganz schön ins Schwitzen, als er immer wieder betonte, dass die Gemeinde wenig gegen einen neuen Mobilfunkmast ausrichten könne.

    Die Firma Vodafon, die den neuen Mast erstellen will, hatte kurzfristig abgesagt und so stand Warmuth seinen Bürgern alleine Rede und Antwort. Die Firma Vodafon will einen zehn Meter hohen Mobilfunkmasten errichten. Dieses Vorhaben bedürfe keiner Genehmigung durch die Gemeindeverwaltung, stellte Warmuth klar. Und deshalb habe man sich überlegt: Wenn schon ein solcher Mast komme, dann soll er auf Gemeindegrund stehen, damit die jährliche Miete von 3000 Euro der Allgemeinheit zugutekommt. Ursprünglich sei mal das Gelände des Marienbachzentrums angedacht gewesen.

    Großes Misstrauen

    Weiter kam Warmuth nicht. Es schlug ihm eine Welle von Misstrauen und Abwehr entgegen. Misstrauen gab es schon gegen die Teilnehmerliste. „Warum soll ich mich da eintragen, was macht ihr mit den Daten?“, fragte eine Besucherin. Edeltraud Gratz erinnerte daran, dass Warmuths Vorgänger versprochen hätte, alle Mobilfunkanbieter müssten den Mast am Waldrand nutzen und dass die Gemeinde ein Konzept mit der Stadt Schweinfurt erarbeitet hätte, um weitere Masten zu verhindern. Karl Heinz Hartbauer fragte, ob die Gemeinde den Vertrag mit Vodafon bereits abgeschlossen habe. Warmuth kam aus den Dementis gar nicht mehr heraus. Gemeinderat Peter Härterich stellte dann klar, dass mit dem Mobilfunkanbieter noch nicht einmal ein Vorvertrag geschlossen sei. Das wiederum bezweifelte Franz-Josef Gratz.

    Die Gemeinde solle mit dem Telekommunikationsunternehmen überhaupt nicht mehr verhandeln, forderten einige Bürger. „Und was ist damit gewonnen?“, fragte Warmuth zurück. Wenn der Mast nicht auf Gemeindegrund gebaut werde, dann würde er eben auf einem Privatgrundstück entstehen. Dieses Vorgehen bestätigte indirekt Bernd Kostner. Vodafon habe schon vor zwölf Jahren bei ihm angefragt, ob auf seinem Grund ein Funkmast gebaut werden dürfte. Damals hätten ihn Gemeinderäte davor gewarnt, jetzt will die Gemeinde selbst einen solchen Mast aufstellen lassen.

    Angst vor der Strahlung

    Viele Bürger machen sich vor allem Sorgen wegen möglicher Gesundheitsgefahren. „Wir werden schauen, dass wir das wenigst Schädliche bekommen“, versprach schließlich Bürgermeister Warmuth. Von der Tageordnung der nächsten Gemeinderatssitzung werde der Punkt Mobilfunkmast jetzt erst einmal gestrichen, bis von Vodafon genauere Informationen vorlägen. Außerdem werde man der Firma empfehlen, den bereits vorhandenen Mast am Wald zu nutzen. Der Standort Marienbachzentrum ist für Warmuth „gestorben“, er will auf alle Fälle, dass der Mast weiter hinten aufgestellt wird. Das brachte ihm gleich wieder den Vorwurf ein, dann die Natur zu verschandeln.

    Um die Gesundheit der Bürger weitestgehend zu schützen, will Warmuth, dass die Immissionen der neuen Antenne den Schweizer Richtlinien entsprechen, die rigider seien als die deutschen. Gratz forderte noch eine flächendeckende Strahlenmessung für die ganze Gemeinde. Der Bürgermeister versprach erst einmal, die entsprechenden Messprotokolle anzufordern.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden