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GEROLZHOFEN: Heike Weiner ist auf Sehprobleme fokussiert

GEROLZHOFEN

Heike Weiner ist auf Sehprobleme fokussiert

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    Therapie mit Perlen: Zum Fokussieren und Ausrichten der Augen und damit zur Verbesserung ihrer Zusammenarbeit dient diese Übung, die hier Heike Weiner demonstriert. Wird etwa die mittlere Kugel fixiert, sollten die beiden anderen Kugeln doppelt wahrnehmbar sein.
    Therapie mit Perlen: Zum Fokussieren und Ausrichten der Augen und damit zur Verbesserung ihrer Zusammenarbeit dient diese Übung, die hier Heike Weiner demonstriert. Wird etwa die mittlere Kugel fixiert, sollten die beiden anderen Kugeln doppelt wahrnehmbar sein. Foto: Foto: Norbert Vollmann

    Unsere Umwelt nehmen wir vor allem durch die Augen wahr. Eine nicht erkannte Sehfunktionsstörung aufgrund von falschem Sehverhalten oder gestörter Sehentwicklung kann gerade die geistige Entwicklung eines Kindes negativ beeinflussen. Wird sie frühzeitig erkannt, können beispielsweise Lernstörungen verhindert werden. Bis ins Greisenalter gibt es aber kein Ende der Entwicklung bei der visuellen Wahrnehmung, denn Sehen ist in erster Linie Erfahrung und will von Geburt an Schritt für Schritt erlernt sein, ohne dass die Entwicklung bis zum Lebensende aufhört. Denn das Erlernte muss durch die tägliche Anwendung immer wieder von neuem aufrechterhalten werden.

    Diese Komplexität ist ein wesentlicher Grund, warum visuelle Wahrnehmungsstörungen häufig erst spät oder gar nicht erkannt werden. Dieses Feld bestellen inzwischen mehr und mehr die Optometristen, wie die Augenoptiker mit der Ausbildung zum Funktionaloptometristen bezeichnet werden. Eine von ihnen ist Heike Weiner.

    Den eigenen Traum erfüllt

    Die gebürtige Dingolshäuserin hat sich zum 1. Februar ihren Traum erfüllt und aufgrund der immer größer gewordenen Nachfrage auf diesem Spezialgebiet der Augenoptik in der Grabenstraße 23 in Gerolzhofen eine Praxis für Visualtraining und Funktionaloptometrie eröffnet.

    Hierzu hat Heike Weiner im Jahr 2012 das seit 2006 von ihr in Gochsheim geführte Augenoptikgeschäft aufgegeben und sich bereits seit 2010 als Augenoptikermeisterin einer Zusatzausbildung in Sachen Funktionaloptometrie unterzogen.

    Vor kurzem hat die 40-Jährige die europäisch anerkannte Funktionaloptometrie-Prüfung der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie (WVOA) und der Europäischen Gesellschaft für Optometrie (EGO) in Mainz bestanden und darf sich nun „Anerkannte Fachberaterin für Funktionaloptometrie“ nennen. Gleichzeitig ist sie nun Anerkannte Fachberaterin für Farblichtanwendung.

    Zur Erläuterung: Bei der Funktionaloptometrie geht es nicht um Augenkrankheiten, also die Erkennung und Behandlung organischer Störungen der Augen und ihrer Funktionen. Dies ist nach wie vor die Aufgabe der Augenheilkunde und damit des Augenarztes. Der muss zuvor deshalb auch organische Ursachen ausgeschlossen haben.

    Der Optometrist kümmert sich dann um Funktionsstörungen, die bei gesunden Augen aufgrund eines gestörten Sehverhaltens oder einer fehlerhaften Sehentwicklung auftreten und zu Problemen der visuellen Wahrnehmung führen.

    Tanzende Buchstaben

    Die Bandbreite reicht von Kopfschmerzen bei der Bildschirmarbeit bis hin zu tanzenden Buchstaben im Schulbuch oder am PC. Ein Umstand, der übrigens nicht selten zur sogenannten Aufmerksamkeits-Defizit-Störung, kurz ADS, führt. Die Symptome von Augenproblemen sind also so vielschichtig wie ihre Ursachen.

    Hierzu muss man wissen, dass wir mit dem ganzen Gehirn und oft mit allen unseren Sinnen sehen und begreifen. Die verschiedenen Sinneseindrücke und Wahrnehmungen werden im Gehirn zu Bildern zusammengefügt und abgespeichert.

    So haben wir etwa eine bildhafte Vorstellung, wie ein Sonnenuntergang abläuft, die wir, einmal abgespeichert, immer wieder abrufen können und vor Augen haben – auch wenn wir den Sonnenuntergang in diesem Moment gar nicht „live“ verfolgen.

    Deshalb lassen sich viele Sehprobleme nicht immer durch ein Eingreifen an einer einzigen Stelle lösen, etwa durch die Korrektur einer Fehlsichtigkeit mit einer Brille oder Kontaktlinse, sondern es muss vielmehr das Sehverhalten insgesamt verändert werden.

    Kleine Ursache – große Wirkung

    Unkorrigierte Winkelfehlsichtigkeiten können visuelle Schwierigkeiten bis hin zu Schulproblemen verursachen. Derartige Schwierigkeiten beruhen häufig auf einer unzureichenden Koordinationsfähigkeit des Augenpaares. Denn so gut die Einzelaugen für sich auch funktionieren mögen, wenn sie kein gutes und eingespieltes Team bilden, lassen visuelle Wahrnehmungsstörungen meist nicht lange auf sich warten.

    Dieses Defizit bleibt oft unerkannt, sofern es nicht bei der Einschulung oder in der Grundschule entdeckt wird oder wenn das Kind als Folge der durch den Ausgleich der Winkelfehlsichtigkeit auftretenden Bildunruhe Probleme beim Schreiben oder Lesen bekommt. Man spricht dann von Lese-Rechtschreib-Schwäche, kurz LRS.

    Hier sind Optometristen wie Heike Weiner gefragt. Je nach Ergebnis der speziellen Messungen und Tests zur Erforschung der Ursachen können am Ende auf dem Weg zum effektivem Sehen eine korrigierende Brille, ein optometrisches Visualtraining oder eine Kombination aus beiden stehen, um das Problem durch einen bestimmten Trainingsplan zu verringern.

    Durch die Übungen werden die Augenbewegungen und Einstellungen trainiert; Seherfahrungen sowie Sehschärfe werden optimiert und nicht zuletzt das Zusammenspiel beider Augen, um die vorhandenen Sehfähigkeiten zu verbessern, geschult.

    Optometrie

    Der Begriff setzt sich aus den griechischen Worten „ops“ (Auge) und „metron“ (messen) zusammen. Konkret bezeichnet die Optometrie die Kunst und die Wissenschaft, mit augenoptischen Verfahren nicht krankhafte Sehfehler zu vermessen und die Probleme mit optisch-visuellen Mitteln zu mildern, auszugleichen oder zu korrigieren. Augenkrankheiten fallen in die Zuständigkeit des Augenarztes. Text: novo

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