Offiziell wird das Heilige Jahr 2025 durch Papst Franziskus in der Heiligen Nacht eröffnet. Es steht unter dem Leitwort "Pilger der Hoffnung". Das Leitwort nimmt Bezug auf den Römerbrief: "Die Hoffnung lässt uns nicht zugrunde gehen, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen"(Röm. 5,5). Die Idee der Heiligen Jahre geht auf Papst Bonifaz VIII zurück.
Papst Paul II legte 1470 den Rhythmus der heiligen Jahre endgültig auf 25 Jahre fest. Im Pastoralen Raum Gerolzhofen, dem die Pfarreiengemeinschaften St. Franziskus am Steigerwald, St. Raphael, Kirche am Zabelstein und Marienhain mit insgesamt circa 14.700 Katholikinnen und Katholiken angehören, wurde das Heilige Jahr am vergangenen Sonntag mit einem Gottesdienst an der "Kappel", der Wallfahrtskapelle in Bischwind, eröffnet.
"Wenn wir als Pilger der Hoffnung unterwegs sind, ist Gott auf Augenhöhe mit uns" – mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Thomas Amrehn den Zelebranten des Eröffnungsgottesdienstes, Domvikar Paul Weismantel und die zahlreichen Besucherinnen und Besucher. Sein Wunsch: Die Bischwinder Kapelle möge für viele zu einem "Ort der Hoffnung" werden. "Hoffnung ist kein Gefühl", sondern eine "starke Kraft, die nährt und stärkt", begann Paul Weismantel seine Predigt.

Mit dieser Kraft könne es den Christinnen und Christen gelingen, den Bildern des Hasses, der Gewalt Bilder und Taten der Hilfe entgegenzustellen. Schon der Dichter Friedrich Schiller wusste von der Kraft der Hoffnung, die den Menschen sein Leben lang begleitet: "Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein, sie umflattert den fröhlichen Knaben, den Jüngling locket ihr Zauberschein, sie wird mit dem Greis nicht begraben".
Geduld als "Alltagsform der Hoffnung"
Die Geduld sei "die Alltagsform der Hoffnung", so der Seelsorger. Das Gedicht "Hoffnung" von Rose Ausländer brächte die Kraft der Hoffnung in sehr dichten Worten zur Sprache: "Wer hofft, ist jung. Wer könnte atmen ohne Hoffnung, dass auch in Zukunft Rosen sich öffnen, ein Liebeswort die Angst überlebt", zitierte er.

Pfarrer Amrehn dankte Paul Weismantel für seine anregenden Gedanken zum Thema Hoffnung sowie allen, die Gottesdienst und Stehempfang vorbereitet und mitgestaltet hatten. Er verwies auch auf die Adventskerze, die in der St. Aegidius-Gemeinde in Gernach in der Adventszeit von Haus zu Haus weitergereicht wird – auch ein Zeichen der Hoffnung.
Den Gottesdienst hatten die Musikkapelle Gernach und Monika Rößner an der Orgel musikalisch mitgestaltet. Familie Johannes Nickel hatte für den Glühwein gesorgt, das reichhaltige Gebäckangebot für den Stehempfang hatte der Frauenbund Gernach vorbereitet, das Wallfahrtsgebäck hatte Erika Brand mitgebracht. Birgit Ebert-Pfuhlmann und Werner Zinner von der Kirchenverwaltung Mönchstockheim hatten die wunderschöne Adventsbeleuchtung an der Kappel aufgebaut.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels war vom "Bischwinder Käppele" die Rede. Diese Bezeichnung ist nicht korrekt für dieses Gotteshaus. Es handelt sich selbstverständlich um die Bischwinder Kapelle, auch bekannt als "Kappel". Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen

