Alljährlich im November präsentiert der Verein der Kanarienzüchter und Vogelfreunde 1902 seine gefiederten Zöglinge der Öffentlichkeit. Zahlreiche Besucher erfreuten sich an der Farbenpracht und dem Gesang der rund 250 Vögel. Für die Züchter aber viel wichtiger war die Prämierung. Noch vor Ausstellungseröffnung bewerteten drei Richter des Deutschen Kanarien- und Vogelzüchterbundes die Tiere. Jetzt wurden die Sieger geehrt.
Mit einem Dompfaff errang Arno Ehemann den Titel als Vereinsmeister in der großen Art und auch den Titel des Bayerischen Meisters. Der Dompfaff gehört zu den Finken und ist häufig auch in den heimischen Gärten zu finden. Sein Hauptaufenthaltsort in der Natur sind die Nadelwälder. Ebenfalls zur Familie der Finken gehört der Stieglitz Mayor der kleinen Art, mit dem Thomas Schüll die Vereinsmeisterschaft errang, den zweiten Platz bei diesen Cardueliden errang Heinz Heimbach mit seinem Bartzeisig. Bei den Mischlingen hatte Jürgen Schreiner den besten Vogel.
In der Kategorie Positur geht es in erster Linie um die Form und den Körperbau der Vögel. Hier räumte Heinz Heimbach diesen Titel im Bereich der großen Arten mit einem Yorkshire ab. Auch in der Positur klein errang Heimbach den Titel mit einem Raza Espanola. Den zweiten Platz in dieser Kategorie gewann Thomas Schüll mit Fife Fancy.
Bei den Farbkanarien wurde Schüll Vereinsmeister mit seinem Kanarienvogel rot Mosaik satinet. Diese Mosaikkanarien entstanden durch Genintroduktion vom Kapuzenzeisig auf den Kanarienvogel und zeigen in ihrem weißen Federkleid klar farblich abgegrenzte Stellen im Gefieder und im Kopfbereich. Vizemeister bei dieser Mosaikart wurde wieder Heimbach mit einem Kanarienvogel rot intensiv. Ihm folgte auf Platz drei Christine Schulz mit einem Vogel rot Mosaik satinet. Schulz war auch bei der Deutschen Meisterschaft erfolgreich, mit einem Gelbbauchzeisig errang sie den Titel der Vizemeisterin.
Jugend-Vereinsmeister wurde Lennart Lenz mit Fife-Fancy. Bei den Wellensittichen holte sich Thomas Preßler den Titel des Vereinsmeisters. Vizemeister wurde Franz Uhl, der auch den Titel im besten Gegengeschlecht gewann. Sabine Reiher belegte bei den Wellensittichen Platz drei, bei den Großsittichen errang sie den Titel der Vereinsmeisterin. Championvogel wurde der Ziegensittich von Thomas Preßler und den Wettbewerb bei den Exoten gewann Thomas Schüll mit seinen Gouldamadinen. Diese Prachtfinken stammen ursprünglich aus Australien.
Zucht bedeute nicht nur Vermehrung, sondern vor allem Auslese und Erhalt bestimmter Vogelarten, betonte der Vorsitzende Heinz Heimbach.