Einige besinnliche Stunden konnten die Besucherinnen und Besucher des Adventkonzerts in der wunderschön beleuchteten Herlheimer Pfarrkirche Sankt Jakobus genießen und sich in der hektischen vorweihnachtlichen Zeit entspannen. Sie wurden mit einem abwechslungsreichen Programm mit Musik und nachdenklichen Texten belohnt.
Die Herlheimer Musikanten unter Leitung von Erwin Pfister eröffneten den Spätnachmittag mit "Halleluja", der Melodie des Grand-Prix-Siegers von 1979. Danach freute sich in seinen Begrüßungsworten Pfarrer Andreas Engert, dass es nun, nach zwei Jahren Pause, endlich wieder möglich sei, zusammen die Musik zu genießen.

Die Veeh-Harfen-Gruppe "Zauberklang" mit Ingrid Mannl, Helene Rappert, Gertrud Wiesmann und Irmgard Bumm an den Instrumenten begeisterte anschließend mit ihren sanften Klängen. "Jetzt kommt sie, die stille, die ruhige Zeit" und "Advent ist ein Leuchten", lauteten ihre Beiträge. Später folgten "Jedes Licht im Advent" und "Aber heidschi bumbeidschi".
"Ein bisschen Frieden", nicht nur "in der Weihnachtsbäckerei"
Einem ganz aktuellen Thema widmeten sich die Musikanten mit "Ein bisschen Frieden". Bei "In der Weihnachtsbäckerei" durften die anwesenden Kinder mit den Instrumenten eines Klangkoffers die Musikerinnen und Musiker unterstützen. Ein weiteres "Hallelujah", allerdings aus dem Musical "Shrek", erfreute weiter die aufmerksam lauschenden Zuhörerinnen und Zuhörer.

Der Gesangverein Herlheim unter Leitung von Norbert Kraus brachte Abwechslung in die vielfältige Instrumentalmusik. Sehr ruhig und melodisch erklangen "Advent so gnadenreich" und das unter die Haut gehende "Maria durch ein Dornwald ging." Als Gegenstück dazu erklang dann das schwungvolle "Goldnes Blatt vom Himmelsbaum."
Egal, ob schwarz, weiß oder bunt, "wir öffnen unsere Herzen" warb Hannes Braun von Browns § friends in "Königreich der Liebe" vom Peter Maffey für mehr Menschlichkeit, wobei er seinen Gesang am Keyboard begleitete. Bei "Zünd ein Licht an" und "Chrismas time" unterstützten ihn Ruth Braun und Stephy Hess mit ihren Stimmen.

Einen sehr nachdenklichen Text über Folgen der Fremdenfeindlichkeit brachte Stephy Hess den Besuchern zu Gehör. Alle "Ausländer", egal, ob Lebensmittel, Bedarf für die Industrie oder Selbstverständliches für unser tägliches Leben, kehrten in ihre Heimatländer zurück. Nur "Urdeutsches", wie VW oder BMW blieben. Allerdings zerfielen sie wegen flüchtenden ausländischen Bestandteilen. Nur drei Juden, das Jesuskind und Maria und Josef blieben, in der Hoffnung, dass Toleranz und Menschlichkeit zurückkehren werden.
Ein modernes Gedicht über den Vorweihnachtstrubel
Auch weitere Textbeiträge regten zum Nachdenken an. So trug Katharina Graf ein Gedicht über den Vorweihnachtstrubel vor. Weiter erzählte sie vom gestohlenen Jesuskind aus der Weihnachtskrippe. Ein kleiner Junge hatte es auf seinem brandneuen Roller entführt, um ihm die Welt draußen zu zeigen. Zuvor hatte Pfarrer Andreas Engert bereits von einem Großvater berichtet, der das Geglitzer der Vorweihnachtszeit verabscheute. Er liebte allerdings das Spielen auf seinem Flügel und erfreute damit die Nachbarschaft.

Ehe das gemeinsame Abschlusslied "Im Advent" erklang, bedankte sich Pfarrer Engert für den Besuch und lud zum gemütlichen Beisammensein mit Bewirtung ins Seitenschiff ein. "Im Advent" war dann die Abschlussmelodie der Herlheimer Musikanten. Ihm schloss sich noch eine Zugabe, "Felize Navidad", an.