"Von jetzt an hast Du eine neue Stelle als Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Schweinfurter Rhön". Mit diesem Satz schloss Dekan Gregor Mühleck das Verlesen der Ernennungsurkunde des Würzburger Bischofs für Kai Söder. Und die Gäste applaudierten herzlich. Mit festlicher Orgelmusik und Gesang gestaltete Monika Genzler den Einführungsgottesdienst in der Pfarrkirche Üchtelhausen. Als Chorleiterin dirigierte sie auch das Segenslied, mit dem der Üchtelhäuser Kirchenchor nach dem Gottesdienst Kai Söder als neuen Pfarrer begrüßte.
"Der Wind ist hier optimal", merkte Gregor Mühleck augenzwinkernd mit Blick auf das etwas rauere Klima im Vergleich zum Maintal an. "Denn der führt zu frischen Gedanken und bringt die Menschen zusammen", fügte der Dekan hinzu. In Erinnerung an die Weihe im Dom erneuerte Kai Söder sein Treueversprechen dem Bischof gegenüber und seine Zusage, mit Freude den Dienst in der Pfarrei zu verrichten.
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3. Mose 19,18). Unter dieses Bibelwort stellte Kai Söder seine Predigt. Zwar sei seine Einführung als Pfarrer wegen der Pandemie ohne jeglichen äußeren Glanz, wie Festzug, Fahnen, Ministranten und Chorgesang, gestaltet. "Trotz allem, was uns momentan Sorgen macht, können wir hier sein, gemeinsam das Wort Gottes hören und Eucharistie miteinander feiern".
Kai Söder betonte, dass es bei den Zehn Geboten um die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten gehe. Diese beiden ersten Gebote werden durch die weiteren Gebote nur ausführlicher beschrieben. "Als Christ gilt für mich aber immer: Ich bin gut zu meinem Nächsten, weil ich Gott liebe und seine Gebote daher Maßstab meines Handelns sind". Der Pfarrer rief die Gläubigen auf, besonders am Sonntag zu Gottesdienst und Gebet zusammenzukommen. "Sollte die Platzzahl in der Kirche wegen des gebotenen Abstands tatsächlich nicht ausreichen, dann kommt bitte unter der Woche zum Gebet zusammen oder feiert die Heilige Messe mit", so der neue Pfarrer
Namens der politischen Gemeinde hieß Johannes Grebner Kai Söder herzlich willkommen. Das Zusammenwachsen des pastoralen Raumes nannte der Bürgermeister "eine wichtige Säule in Ihrem Aufgabenspektrum" und verglich es mit dem Zusammengehen der einzelnen Gemeindeteile Üchtelhausens. Als überschneidende Aufgabenbereiche zwischen Kirchengemeinde und politischer Gemeinde nannte er Kindergärten, Pfarrhäuser, Pfarrheime, Reparaturen an Kirchen und ihren Türmen und die Friedhöfe. "Auch die Entwicklung der Corona-Pandemie wird die Gemeinde und die Pfarrei zu gemeinsamen Lösungen bewegen". Anlässe seien dafür Allerheiligen, Volkstrauertag und das kommende Weihnachtsfest, so der Rathauschef. "Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen die Arbeit bei uns auf dem Land viel Freude bereitet und, dass Sie sich in unseren Dörfern gut eingewöhnen und wohlfühlen", schloss Grebner. Als Willkommensgruß überreichte er eine Chronik der Gemeinde Üchtelhausen und Frankenwein.
Der evangelische Pfarrer Bernhard Vocke wies in seiner Begrüßungsansprache auf die gemeinsamen Wurzeln unseres Glaubens im Bistum hin. Er versicherte, dass er sich auf viele ökumenische Begegnungen der beiden Kirchengemeinden in den Orten freue.
Für die Pfarreiengemeinschaft begrüßte Gerlinde Geyer, Vorsitzende des Gesamtpfarrgemeinderates, Kai Söder. Sie übergab ihm eine fränkische Brotzeit zur Stärkung und einen Gutschein für einen Baum, der im Pfarrgarten von Hesselbach im Frühjahr gepflanzt wird. Im dortigen Pfarrhaus wird Kai Söder wohnen.
