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LÖFFELSTERZ: Hilfe für das jüngste Land der Welt

LÖFFELSTERZ

Hilfe für das jüngste Land der Welt

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    Oft zu Gast in Löffelsterz: Pater Josef Altenburger, Leiter der deutschsprachigen Provinz der Comboni-Missionare.
    Oft zu Gast in Löffelsterz: Pater Josef Altenburger, Leiter der deutschsprachigen Provinz der Comboni-Missionare. Foto: Foto: orden

    Südsudan ist der jüngste Staat der Erde: Am 9. Juli 2011 erlangte er seine Unabhängigkeit. Was hat das christlich geprägte Land mit Löffelsterz zu tun? Dort arbeiten Comboni-Missionare; deren Mitbrüder um Provinzial Pater Josef Altenburger (Innsbruck) übernehmen auch Pfarreivertretungen im Dorf bei Schonungen. „Sie sind gute Freunde unserer Pfarreiengemeinschaft und speziell für uns Löffelsterzer“, sagt der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Adalbert Lösch. Im voll besetzten Sportheim referierte Altenburger über den Südsudan.

    „Die Freude und der Jubel über die Unabhängigkeit waren überaus groß“, berichtete der Ordensmann über das 8,3-Millionen-Einwohner-Land, das die doppelte Größe der Bundesrepublik hat. Nach blutigen Auseinandersetzungen mit dem islamisch geprägten Norden des Sudans sprachen sich in einem Referendum 98 Prozent der Bürger für eine Loslösung aus. Nach zwei, über Jahrzehnte andauernden Bürgerkriegen mit zwei Millionen Toten und fünf Millionen Vertriebenen hofften die Menschen nun auf Frieden. „Viele Südsudanesen habe so lange auf diesen historischen Moment gewartet. Alle müssen gemeinsam arbeiten und gemeinsam eine friedliche Zukunft aufbauen. Der einzige Weg des Friedens ist und bleibt der Dialog“, zitierte Altenburger die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Kyung-Wha Kang. Die Hoffnung auf eine gute Zukunft ist laut Altenburger groß, wenngleich dem Südsudan noch ein schwieriger Weg in die Freiheit bevorstehe.

    Wie im gesamten Friedensprozess würden die Verantwortlichen der Ortskirche als gesellschaftliches Gewissen eine wichtige Rolle spielen. Sie wüssten, dass ihr Platz an der Seite der Menschen und der Benachteiligten sei.

    Vor allem die christlichen Laien haben nach Altenburgers Einschätzung Herausragendes geleistet. Jetzt gehe es darum, sie angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen weiter in ihrem Dienst zu fördern. Im Südsudan habe er inmitten von Trümmern eine unglaublich lebendige, hoffnungsfrohe Kirche erlebt, sagte der Ordensmann. Die Kirche brauche Raum, damit Gemeinden wieder eine Heimat hätten und Zukunft gestalten könnten.

    Die Comboni-Missionare befürworteten die Unabhängigkeit des Landes, sagte Altenburger. Vor allem wünschten sie dem neuen Staat die Kraft und die Fähigkeit, die ethnischen Unterschiede und unterschiedlichsten Ansprüche aufgrund des Einsatzes in den Befreiungskämpfen auszugleichen und den Weg zu finden in eine menschenwürdige Zukunft. Denn zu lange hätten die Südsudaner die Folgen des Krieges erleben müssen.

    Comboni-Missionare

    Die Kongregation heißt in voller Länge „Comboni Missionare vom Herzen Jesu“ (MCCJ) und ist 1867 vom inzwischen heiliggesprochenen Daniele Comboni gegründet worden. Heute hat der weltweit aktive Orden seinen Sitz in Rom. In Deutschland gibt es fünf Niederlassungen. Seit dem 19. Jahrhundert arbeiten die Missionare im Sudan – heute ausschließlich im Südsudan, dessen Bevölkerung zu einem Drittel dem christlichen Glauben angehört. Dort bauen sie nicht nur Schulen auf, sondern auch Tischlereien, Schlossereien und Selbsthilfegruppen für Frauen, wie Nähereien und Heimarbeiten.

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