Natascha Göb aus Frankenwinheim lässt nicht darin nach, Hilfe für notleidende Menschen in der Ukraine zu sammeln. Wie könnte sie auch. Es ist das Land, in dem sie aufgewachsen ist, das Land, für das ihr Herz auch nach über 20 Jahren, die sie Deutschland lebt, noch immer schlägt.
Im Dezember, rechtzeitig vor Weihnachten, hat sie ihre jüngste Hilfslieferung in ihr Heimatland auf die Reise geschickt. Es war einer von über 20 Transporten, die sie seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor drei Jahren organisiert und meistens selbst begleitet hat. Erneut waren es haltbare Lebensmittel, Sanitär- und Hygieneartikel, Medikamente, Schlafsäcke, Handschuhe und weitere Utensilien, die die Soldaten, die in der Ostukraine gegen die Invasoren kämpfen, dringend benötigen.
Der Rotary Club Gerolzhofen-Volkach hat Stromgeneratoren besorgt, sagt Göb, die stellvertretend dafür Anette Rügamer dankt. Ebenso wichtig ist es ihr, Dietlinde Wolf namentlich zu erwähnen, die sie schon mehrfach unterstützt hat. Ohne diese und weitere Gönnerinnen und Gönner wäre ihre privat organisierte Ukraine-Hilfe nicht möglich, weiß Göb.
Dank kommt per Video von der Front
Dass die Hilfe dankbar angenommen wird, zeigen Videos, die Göb von den Empfängern der Hilfsmittel an der Front erhalten hat. Dort kämpfen auch Verwandte von ihr – und sterben dort. Weitere, teils junge Männer sind gefallen, darunter Schulkameraden, die Natascha Göb noch aus ihrem Heimatdorf Dobrotiv in der Westukraine kennt. Von manchen hat sie Bilder auf ihrem Handy. "Es sind so viele ...", sagt Göb und wischt sich Tränen aus den Augen. Der Schmerz, den sie empfindet, wenn sie von dem Leid der Menschen und den Kriegsopfern spricht, lastet sichtbar auf ihr.

Natascha Göb hofft: "Vielleicht endet der Krieg ja bis Ostern." Wobei sie sich keinen von Russland diktierten Waffenstillstand und ein Leben unter russischer Herrschaft vorstellen mag. Sie wünscht sich eine freie Ukraine.
Und bis dahin sammelt sie weiter Hilfsmittel. Solange in der Ukraine Krieg herrscht, möchte sie nicht aufhören, den Menschen dort zu helfen – so gut sie es vermag aus der Ferne.