Mit einer demographischen "Schnapszahl" durfte Holzhausens Bürgermeister Willi Warmuth aufwarten, im Haus der Bäuerin, wo sich rund 35 Besucherinnen und Besucher zur Bürgerversammlung 2022 trafen. Auch Holzhausen befindet sich auf Wachstumskurs, die Einwohnerzahl ist um 13 auf 444 gestiegen, im kleinsten Ortsteil der 7464-Einwohner-Gemeinde.
Die Aussprache ging flott über die Bühne. Eines der anstehenden Projekte ist die Sanierung des Hauses der Bäuerin selbst, wo momentan noch eine steile Treppe in den Versammlungssaal führt. Dieser wird vermutlich nach unten verlegt, das "Blaulichtstüble" der Floriansjünger könnte nach oben wandern und ein Aufzug weitere Barrierefreiheit bringen. Zur Vorstellung des aktuellen Planungsstands wird es aber eine eigene Veranstaltung geben.
Armin Pohli fragte nach der Zukunft des Daches, wo der Raum aus Brandschutzgründen nicht genutzt wird. Am Dach, wo PV-Anlagen angebracht sind, ist laut Rathauschef keine Veränderung geplant. Wenn, dann wird in die Außenhülle des Gebäudes und Installationen investiert.
Konflikte zwischen rasanten Radlern und landwirtschaftlichem Verkehr
Ein weiteres Thema, dass die Holzhäuser beschäftigt, ist die Sanierung des gemeindeübergreifenden Verbindungswegs Holzhausen-Maibach, wo zusätzlich ein Radweg entstehen soll. Siegfried Kraus wies auf Bedenken der Landwirte hin, die dafür einen Streifen Land abgeben sollen. Wenn der Fahrradweg nicht als Wirtschaftsweg genutzt werden könne, gebe es womöglich Schwierigkeiten, auf die Felder zu gelangen. Fest steht, dass die Trasse sauber gehalten werden muss – und es immer wieder mal zu Konflikten zwischen rasanten Radlern und landwirtschaftlichem Verkehr kommt. Auch Radfahrer wären manchmal rücksichtlos, bestätigte Warmuth. Förderung erhalte die Kommune nur für einen Bau als Radweg. Sie wolle ihn aber zur Zufriedenheit aller anlegen: "Jeder hat die Möglichkeit, auf seinen Acker zu gelangen." Die geplanten kleinen Versickerungsmulden neben dem Weg, die der Entwässerung dienen, kosteten etwas mehr, seien dafür aber auch ökologisch.
Armin Pohli fragte nach den angedachten Kleingräbern mit Metallrahmen auf dem Friedhof. Diese sind laut Verwaltung für alle vier Gemeindeteile geplant. Sie würden nur Sinn ergeben, wenn sie in Reihe angelegt werden, ohne Lücken. Eine Satzung wird gerade entwickelt.
Warmuth: "Ich kann nicht versprechen, dass nie was kommt"
Georg Markert fragte, inwieweit künftige Windkraftanlagen auf gleicher Fläche ausgeschlossen seien, wenn südwestlich von Holzhausen die Freiflächen-PV-Anlage gebaut werde. Als Antwort gab es ein "klares Jein". Das Areal sei im Landesentwicklungsplan als Vorbehaltsfläche für Windräder vermerkt, stellte der Bürgermeister fest. Allerdings dürften sich Anlagen zur ökologischen Stromerzeugung nicht gegenseitig behindern.
Der Vorteil an der 10H-Regelung sei, dass die Bürger selbst über Windräder entscheiden könnten. Naturgemäß würden diese oft abgelehnt. In der aktuellen Situation (mit Angst vor einer Energiekrise) sei unklar, welche Stimmung in Zukunft herrschen werde. "Ich kann nicht versprechen, dass nie was kommt", so Warmuth.
