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Honky Tonk 2010: Geile Party – leicht gekühlt

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Honky Tonk 2010: Geile Party – leicht gekühlt

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    Gute Stimmung: Vor der Cinema-Bar gab es zeitweise kein Durchkommen mehr.
    Gute Stimmung: Vor der Cinema-Bar gab es zeitweise kein Durchkommen mehr. Foto: FOTOS Laszlo Ruppert

    Tolle Live-Musik und eine Innenstadt proppenvoll mit rund 20 000 Feierlustigen. Party pur gab's am Samstag beim Honky Tonk-Festival. Rund 50 Bands und DJs haben Schweinfurt auf über 30 Bühnen zum 18. Mal für eine Nacht in eine einzige Party-Meile verwandelt: Mega-Stimmung, tolle Musik, begeisterte Menschenmassen. Kleines Manko: Ausgerechnet in der Hochsommerphase wurde die Party durchs Wetter etwas abgekühlt.

    Gefühlvoll: Katharina Franck.
    Gefühlvoll: Katharina Franck.

    Leichter Nieselregen tröpfelt auf die rund 50 Leute auf dem Parkplatz der Sparkasse herab. Sie haben es getan. Sie haben ihr rotes Eintritts-Bändchen ums Handgelenk gelegt und sind jetzt mittendrin im 18. Honky Tonk. „Mihalys Theorie“, „Alltagshelden“ und „South Dynamite“ – drei Nachwuchsbands aus Schweinfurt und Landkreis – treten beim Band-Contest an und bringen das minütlich wachsende Publikum in Stimmung.

    Unter myhonkytonk.de hatten sich 30 Bands im Internet beworben, die drei Besten spielen heute um den ersten Platz. Sieger und damit Gewinner des professionellen Aufnehmens einer CD sind Andi, Markus, Wolfgang, Abu, Jonas, Marius, Janos, Anton, Philipp, Martin und Clemens von Mihalys Theorie. Die Jungs zwischen 17 und 22 – alle haben sich übrigens Künstlernamen ausgedacht – haben die Jury mit deutschem HipHop, selbst geschriebenen Texten und Trompeten überzeugt. „Voll geil, so eine CD-Produktion”, freut sich Rapper „Andibiodikum“.

    Während die Band ihren Sieg feiert, rocken Steffi List und Friends in der Brauerei Roth. Nix wie hin: Mit dem Menschen-Strom schwimmt der Honky-Tonker Richtung Brauereigelände. Glücklicherweis ist man trocken geblieben, weil der Regen mittlerweile wärmeren Temperaturen Platz gemacht hat. Voller Vorfreude wird dem Security-Mann am Eingang das rote Bändchen gezeigt. Doch Einlass, von wegen: Hier geht's von innen raus nicht von außen rein. Also nochmal außenrum – dann ist man drin.

    Mit einem Stück Pizza und einem Pils vom Fass bewaffnet, ist jetzt Durchschieben angesagt: 200 Meter bis zur Bühne, wo Männer und Frauen aller Altersgruppen bereits zu „Soul Man“ mit den Hüften schwingen. Eine junge Frau mit weißem Schleier am Hinterkopf quetscht sich auch durch die Menge und versucht mutig, kleine Feiglinge zu verkaufen, die sie in einem Körbchen mit sich herumschleppt. Julia feiert Junggesellinnenabschied mit drei Freundinnen. „Wir bessern die Kasse auf“, sagt Trauzeugin Anna.

    Platz für den Nachwuchs: Drei Bands durften sich als Newcomer vorstellen.
    Platz für den Nachwuchs: Drei Bands durften sich als Newcomer vorstellen.

    Während es langsam dunkel wird, geht's über den vollen Marktplatz in den Rathausinnenhof, wo die Pink-Coverband „Pink Trouble“ spielt. Es ist so voll, dass die Leute, die lauthals die größten Hits der Sängerin Pink mitsingen, auf der Treppe zur Rathausdiele und sogar auf dem Brunnen im Innenhof stehen. Zur Bar kommt man kaum durch, ein einziges Gedränge.

    Da verliert man schon mal seine Begleiter, die sich gerade noch hinter einem durch die Massen geschoben haben. Wer's bis vor zur Bühne schafft, erlebt eine Wahnsinns-Bühnenshow und kann nicht mehr anders: Jetzt wird getanzt, was das Zeug hält. Getanzt wird auch in der Stadtknechtsgasse bei der DJ-Party mit den DJs Matze und Franky, während zu bereits fortgeschrittener Stunde nebenan im überfüllten Café Kölsch das Lied „König von Deutschland” mitgegrölt wird. Bei der „Cinema“-Bar rocken derweil Radioman mit purer Stimmgewalt. Zu Caipirinha und Tequila Sunrise singen die Feiernden bekannte Rock- und Popsongs auf voller Kehle mit, und selbst als die Band kurz nach 24 Uhr ihre Instrumente zusammenpackt, bleiben viele noch, um sich zu unterhalten und Cocktails zu schlürfen. Dann geht's zur After-Party ins W3. „Hammermäßig”, findet US-Amerikaner Luke, der zusammen mit seinen Freunden Travis und Albert zum ersten Mal das Festival besucht, das Honky Tonk.

    Gut gelaunt: Die Cavallinis.
    Gut gelaunt: Die Cavallinis.

    Ralf Hofmann, Geschäftsführer des Veranstalters „Blues Agency“, der 1993 zusammen mit Dominik Brähler das Festival erfunden hat, ist „super zufrieden“. Die Besucherzahl – 15 000 plus 5000 Zaungäste – deckt sich ungefähr mit der des Vorjahres. Viel Lob zum Programm hat er bekommen, sagt Hofmann und fand „die Qualität der Bands grandios”. Auch organisatorisch sei wieder alles bestens gewesen. Polizei, Ordnungsamt, Feuerwehr und Verkehrsamt haben „super funktioniert“. Das billigere Szenebändchen für spezielle Locations wurde nach Hofmanns Einschätzung im dritten Jahr erstmals gut angenommen. Einziger Wermutstropfen: Das unsichere Wetter. Der Veranstalter vermutet Einbußen bei den Gastronomen. Im Ausblick aufs nächste Jahr verrät er schon mal so viel: Es wird mehr Oldies und Salsa geben.

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