Die Westend-Apotheke schließt, lautet das Gerücht. Es stimmt aber nicht. Apotheker Dieter Hümmer (Westend- und Herz-Apotheke) hat seine Online-Apotheke mediherz.de verkauft.
Im Dezember gab Hümmer seinen Online-Handel mit Medikamenten an seinen Kollegen Karlheinz Ilius in Oberfranken ab, der selbst eine Versand-Apotheke namens medikamente-per-klick.de betreibt, sagt Hümmer auf Anfrage dieser Redaktion. Grund: „Ich werde 70 und hätte, um dieses Geschäft konkurrenzfähig zu halten, noch einmal fünf Millionen Euro investieren müssen – das wollte ich mir nicht mehr antun.“ Hümmer sieht sich als kleineren Händler im Medikamenten-Versandgeschäft. Dieses werde mehr und mehr von Großkonzernen dominiert, die stark in Automatisierung der Abläufe investierten, „da gibt es kaum mehr Handarbeit“. Diesen Schritt wollte der Schweinfurter Apotheker selbst nicht mehr machen, weshalb er sein Versand-Geschäft im Gewerbegebiet Sennfeld im Dezember verkauft habe.
Die Fachkräfte seiner mediherz.de habe der Kollege übernommen, so Hümmer. 15 Nichtfachkräfte aber – Lageristen, Packer, Kommissionierer – seien entlassen worden. Sie hätten Abfindungen erhalten. Nicht berührt von diesem Verkauf seien seine beiden Geschäfte in der Stadt – die Westend-Apotheke in der Luitpoldstraße sowie die Herz-Apotheke im Kaufland. Beide blieben bestehen. Laut Hümmer sind dort insgesamt 40 Mitarbeiter beschäftigt.
Der Schweinfurter Apotheker Dieter Hümmer hat immer wieder expandiert – und aus Wirtschaftlichkeitsgründen wieder reduziert. Im Juni 2013 schloss er nach nur acht Monaten seine Mediherz-City-Apotheke in der Innenstadt (Keßlergasse). Im November letzten Jahres machte er seine Westend-Center-Apotheke in der Stadtgalerie dicht, weil die Umsätze doch nicht den Erwartungen entsprachen. Im Dezember dann der Verkauf der Versand-Apotheke mediherz.de.
Damit ist Hümmer heute mit seinen zwei Apotheken in der Luitpoldstraße und dem Kaufland wieder ausschließlich im „Offline“-Handel mit Pillen und Pflastern, Tropfen und Salben tätig.