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Schweinfurt: Humboldt-Gymnasium Schweinfurt: Lernen muss frühzeitig spannend sein

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Humboldt-Gymnasium Schweinfurt: Lernen muss frühzeitig spannend sein

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    Mit einer Portion Leidenschaft sind diese Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums in den Wettbewerben "Experimente antworten" und "Jugend forscht" erfolgreich (von links): Lukas Frei, Mara Vollmuth, Judith Großmann, Nelli Klass, Fabian Rudloff, Franziska Bulheller, Linus Grebner, Linus Rinner, Dr. Rainer Dietrich, Leon Winkler und Schulleiter Klemens Alfen.
    Mit einer Portion Leidenschaft sind diese Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums in den Wettbewerben "Experimente antworten" und "Jugend forscht" erfolgreich (von links): Lukas Frei, Mara Vollmuth, Judith Großmann, Nelli Klass, Fabian Rudloff, Franziska Bulheller, Linus Grebner, Linus Rinner, Dr. Rainer Dietrich, Leon Winkler und Schulleiter Klemens Alfen. Foto: Silvia Eidel

    Lernen kann spannend sein, Spaß machen und manchmal auch lecker schmecken. Etwa wenn Milch-Shakes für den Wettbewerb "Experimente antworten" gemixt werden sollen. An solchen und anderen Herausforderungen wie "Jugend forscht" nehmen viele Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums seit Jahren freiwillig und erfolgreich teil. Denn sie erfahren schon früh an ihrer "Schule der Entdecker und Forscher", wie Experimentieren ganz praktisch funktioniert.

    Gleich 22 AvH-Sechst- und Achtklässler, die Hälfte davon Mädchen, untersuchten in der ersten Runde des bayernweiten Wettbewerbs "Experimente antworten" die Eigenschaften verschiedener Milchsorten, verglichen ihre Dichte und kreierten Milchshake-Rezepte. Sechs Arbeiten wurden mit großem Erfolg ausgezeichnet.

    Jetzt, in der zweiten Runde, geht es um Biokunststoffe, die auf einfache Weise selbst hergestellt werden sollen. "Wir haben mit selbstgemachtem Kleber experimentiert", erzählt Leon Winkler, der mit Linus Rinner in Runde eins erfolgreich war. Die Neugierde und der Spaß am Entdecken ist den beiden anzumerken. "Mein Klebstoff hat sechs Kilo gehalten, mehr als Pattex-Kleber", freut sich Leon.

    Preise sind nicht das Wichtigste

    Aus selbstgefertigtem Biokunstoff, aus Milch und Essig, formten Judith Großmann, Nelli Klass und Mara Vollmuth Gefäße wie Tassen oder Eierbecher. Gerne im Team sollen die jungen Lernenden agieren, die soziale Komponente ist wichtig. Honoriert wird das freiwillige Engagement von Seiten der betreuenden Lehrer mit einer Note für einen Unterrichtsbeitrag. 

    "Es geht uns nicht darum, Preise zu gewinnen", unterstreicht AvH-Schulleiter Klemens Alfen. Vielmehr soll bei Jungen und Mädchen gleichermaßen die Freude am Lernen gestärkt und vor allem Begeisterung für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) früh geweckt und gefördert werden.

    "Es sind alles talentierte Schüler, unabhängig vom Geschlecht", ergänzt Studiendirektor Frank Baier die grundsätzliche Haltung an der Schule mit etwa 30 Prozent Mädchenanteil, Tendenz steigend. Baier verantwortet am AvH das MINT-Excellence-Center und arbeitet mit der Junior-Ingenieur-Akademie zusammenarbeitet. Durch diese Kontakte und Besuche vor Ort können Schüler schon frühzeitig Einblicke in Firmen und Forschung gewinnen. 

    Auszeichnung für Pädagogen

    Hinzu kommen Zusatzangebote zum Unterricht wie die Girls‘-Day-Akademie, über die Mädchen praktische Erfahrungen in der Metall- und Elektroindustrie sammeln. Oder Wahlkurse, in denen die Jugendlichen einen Lego-Roboter bauen oder den Umgang am 3D-Drucker lernen können. Gut vernetzt ist das Gymnasium in die Industrie, beide Seiten profitieren davon, etwa wenn Schweinfurter Firmen bei der Berufsbörse im Haus werben können. 

    Als Partner und Förderer stehen Firmen und Hochschulen auch bei hochkarätigen Wettbewerben wie "Jugend forscht" zur Seite. Vor allem aber braucht es Lehrerinnen und Lehrer, die über ihre Unterrichtszeit hinaus Zeit, Kraft und Begeisterungsfähigkeit mitbringen. So wie Eva Zink und Dr. Rainer Diedrich, die am AvH den Bereich "Jugend forscht" betreuen. Sie bringen Ideen und Themenvorschläge mit, sie finden heraus, was den einzelnen Schüler interessiert und was für ihn auch praktikabel ist.  Diedrich erhielt beim jüngsten Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" sogar einen Sonderpreis als "engagierter Talentförderer". 

    Äußerst erfolgreich traten die AvH- Schülerinnen und Schülern kürzlich beim Wettbewerb auf unterfränkischer Ebene auf: 13 von ihnen präsentierten zehn Arbeiten und stellten sich den Fragen der Jury. Stolze sechs Projekte davon wurden mit Preisen bedacht, zwei Humboldt-Gymnasiasten vertreten Unterfranken beim bayerischen Landesentscheid vom 27. bis 29. März in Vilsbiburg. Und zusätzlich wurde das AvH als beste Schule Unterfrankens zur "Bayerischen Forscherschule des Jahres" nominiert.

    Arbeit extra neu geschrieben

    Dass sich Mädchen genauso wie Jungen für MINT-Bereiche begeistern, beweisen Michelle Bach (Q11) und Franziska Bulheller (Q12). Erstere war mit ihrer "Photokatalyse – Wasserstoffgewinnung nach dem Vorbild der Photosynthese" im Bereich Chemie als Zweitplatzierte erfolgreich. Wobei sie – über persönliche Kontakte von Frank Baier – sogar mit der Uni Jena kooperierte.

    Einen "physikalischen Vergleich von Parallel- und V-Stil im Skispringen" unternahm Franziska Bulheller, Erstplatzierte in Physik. Das Thema hatte sie als Seminararbeit im W-Seminar "Die Physik des Fliegens" bei Lehrer Florian Schüller bereits untersucht. Dabei konnte sie den Windkanal der FH für ihre Messungen nutzen. Für "Jugend forscht" musste die Abiturientin ihre Arbeit allerdings neu schreiben und auch einen Versuchsaufbau für die Präsentation erstellen.

    Sie und ihr Mitschüler Linus Grebner, der mit seiner "Simulation eines Raketenstarts" den ersten Preis für das beste interdisziplinäre Projekt erhielt, vertreten das AvH jetzt beim Landesentscheid. 

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