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SCHWEINFURT: Im Einsatz gegen Schwarzarbeit

SCHWEINFURT

Im Einsatz gegen Schwarzarbeit

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    Alle zur Kontrolle: Der Zoll überprüft mit zwölf Beamten die Baustelle Gesundheitspark. Die Kontrolle ist unangemeldet und verdachtsunabhängig. Geprüft wird, ob alle angemeldet sind, keiner illegal beschäftigt ist oder schwarz arbeitet.
    Alle zur Kontrolle: Der Zoll überprüft mit zwölf Beamten die Baustelle Gesundheitspark. Die Kontrolle ist unangemeldet und verdachtsunabhängig. Geprüft wird, ob alle angemeldet sind, keiner illegal beschäftigt ist oder schwarz arbeitet. Foto: Foto: Waltraud Fuchs-Mauder

    Mittwoch, kurz nach 11 Uhr. Ein kleiner Tross von Zoll- und Zivilfahrzeugen fährt die Henneberger Straße hoch und biegt nach wenigen Metern, noch vor dem Leopoldina-Krankenhaus, links ab – auf eine Baustelle.

    Im schönsten Betongrau entsteht hier gerade der erste Trakt des künftigen Gesundheitszentrums. Die Zollbeamten in ihren grünen Einsatzanzügen mit großer weißer Schrift auf dem Rücken nähern sich dem Rohbau von zwei Seiten.

    Knapp zehn Minuten später erscheinen die Beamten, die sich in die oberen Etagen begeben hatten, um die dort Beschäftigten alle zu finden, unten am Eingang des grauen Klotzes zusammen mit den Bauarbeitern. Es sind elf Männer, die meisten mit Zimmermannshämmern und anderem Bauwerkzeug am Gurt. Einige von ihnen blicken schon etwas verdutzt auf den Auftrieb mit zwölf Beamten, mehreren Anzugträgern mit weißen Helmen auf dem Haupt, Zivilisten mit Kameras und Notizblock in der Hand.

    Hartmut Koschyk, Staatssekretär beim Bundesfinanzministerium, erklärt vor den Presseleuten und Zoll-Verantwortlichen in Gegenwart des Bauleiter des Bauherrn, der Stadt- und Wohnbau Gesellschaft (SWG): „Den Firmen, die ordentlich arbeiten, hilft es ja, wenn wir die schwarzen Schafe erwischen, wenn wir die Spreu vom Weizen trennen.“

    Er habe natürlich Verständnis für die Arbeit des Zolls, sagt der Bauleiter. Genau genommen nennt sich diese Zoll-Abteilung „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ (FKS). „Gestern erst war die Gewerbeaufsicht da“, fügt der Bauleiter hinzu. Derlei Überprüfungen hielten die Bauarbeiten allerdings auch immer wieder auf.

    Die Herren in den Anzügen hören es wohl. Es sind neben dem Staatssekretär Hauptzollamt-Leiter Joachim Mühlert, Tino Igelmann, Referatsleiter des Bundesfinanzministeriums, Horst Seelig, Präsident der Bundesfinanzdirektion Süd-Ost Nürnberg. Der stellvertretende FKS-Leiter Leo Mahr erklärt, dass die Finanzkontrolle Schwarzarbeit auf Verdacht hin, aber auch verdachtsunabhängig kontrolliert – wie in diesem Fall hier.

    Die Beamten, darunter viele Frauen, beginnen derweil, die Papiere der Bauarbeiter zu kontrollieren und sie zu befragen. Unten in den Containern müssen sie ihre Ausweise bereithalten. Die Kontrolle erfolgt ausgesprochen ruhig und unaufgeregt. Ein Arbeiter nach dem anderen verschwindet, nachdem er sich ausgewiesen hat und befragt worden ist, wieder in dem mehrstöckigen grauen Rohbau. Dort sind derzeit alle mit Einschalungsarbeiten beschäftigt.

    Gegen 12.30 Uhr ist der Einsatz beendet. Was ist dabei rausgekommen? Die Daten müssten ausgewertet werden, nähere Auskünfte seien derzeit nicht möglich, so der Zoll.

    2009 hat das für Unter- und Oberfranken zuständige Hauptzollamt Schweinfurt nach eigenen Angaben 1,1 Milliarden Euro Steuereinnahmen erwirtschaftet und über 28 Millionen Euro Schaden durch Schwarzarbeit aufgedeckt. Die Aufdeckungsquote des Schadens, der durch illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit verursacht wurde, sei im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt worden.

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