Direkt neben dem Eingang im Stadt-Café am Gerolzhöfer Marktplatz hängt ein Holzbrettchen mit Kassenbons. Es trägt sinnigerweise den Namen „Tu-Gutes–Brett“, denn es ist Teil einer Aktion, bei der Kunden einem Mitmenschen Gutes tun oder ihm eine kleine Freude machen können.
Das Ganze funktioniert nach einem einfachen Prinzip. Man kauft zum Beispiel zwei Brote, nimmt aber nur eins. Der Bon für den zweiten Artikel wird dann als gute Tat an das Brett gesteckt. Gleiches gilt für Brötchen, Süßes oder Getränke. Jeder kann sich dann bei Bedarf die „Gute Tat“ vom Brett nehmen und gegen die entsprechende Backware einlösen. „So kann man das Glück einfach mit jemanden teilen“, erläutert Axel Schmitt das Prinzip.
Idee aus Thailand
Die Idee stammt nicht von ihm, sondern aus Asien, genauer gesagt aus Thailand, hat sich Schmitt das abgeschaut. Nicht nur dort gibt es diese Aktion in Form des „aufgeschobenen Kaffees.“ In Neapel etwa hat sich der „Café sospeso“ seit Beginn des 20. Jahrhunderts als Brauch etabliert, auch in anderen Ländern ist das Tradition.
„Das ist mal etwas anderes, etwas Selbstloses. So kann man schnell und ohne großen Aufwand helfen“, preist Axel Schmitt die Idee an. Es lasse sich auch anwenden, wenn ein Kunde mal sein Geld vergessen habe. Dann könne er sich einen Bon abreißen und beim nächsten Mal dann eben zwei kaufen.
"Tu-Gutes-Brett" wird gut angenommen
Es gehe nicht darum, dass man damit Geld verdiene, so Schmitt, sondern um den guten Zweck. Das Stadt-Café nimmt alle paar Wochen die Zettel ab und verdoppelt den Betrag, um ihn für gute Zwecke zu spenden. Die Resonanz ist bisher recht gut, bestätigen Stefanie Buchtaleck und Andre Woznica, die im Laden als Verkäufer arbeiten. Immer wieder würden Kunden spenden.
Die Aktion hat Axel Schmitt auch in den sozialen Medien bereits vorgestellt. Ein kurzer Video-Clip ist auch mit dabei. „Ein Mann aus Würzburg meldete sich daraufhin bei mir und sagte, dass er das gut findet. Ich solle vier Zettel für ihn hin hängen, er überweise mir das Geld“, schildert Schmitt.