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SCHWEINFURT: Im Westen viel Neues

SCHWEINFURT

Im Westen viel Neues

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    bbb Foto: Fotos: Hannes HElferich

    Im Westen der Stadt entsteht auf dem Areal von Askren Manor ein völlig neuer Stadtteil, der mit dem heutigen Aussehen der US-Siedlung nichts mehr gemein haben wird. Geplant sind ein Mix aller Wohnformen und Größen, orientiert an der Nachfrage. Und die ist gerade beim eigenen Haus sehr groß, wie sich beim Run auf die Yorktown-Häuser zeigte. Allein die Einfamilien- und Reihenhäuser machen im neuen Askren Manor 100 Einheiten aus mit der Folge, dass es die heute dominierende Blockbebauung nicht mehr gibt.

    Ortstermin mit Konversionsbeauftragtem Hans Schnabel. Die Schlüssel hält die Stadt nach dem Erwerb von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erst seit 23. Mai in Händen. Ein Wachdienst gewährt Zugang. Es wohnt noch niemand auf dem Gelände, eine Sicherheitsmaßnahme gegen Vandalismus.

    Drei Bauträger und die Stadt selbst werden im neuen Stadtteil aktiv

    Auf Askren-Gelände werden drei Bauträger sowie die Stadttochter SWG und die SWG als Bauherr tätig. Neben den Schweinfurter Firmen Riedel und Glöckle ist die in Fürth ansässige P &-P-Gruppe einer der Bauträger.

    Letztere wird sechs Wohnblocks entlang dem Kennedy-Ring nach dem in anderen Kasernenstandorten erfolgreichen Muster sanieren und modernisieren. P & P vermarktet auch die 26 ehemaligen Offiziershäuser (Doppelhaushälften) im Süden entlang der Geschwister-Scholl-Straße.

    Glöckle und Riedel kümmern sich um die Mitte des neuen Stadtteils. Geplant sind 14 bis 16 moderne mehrgeschossige Wohnquader für Eigentumswohnungen. Die Stadt wird Bauplätze anbieten – bevorzugt für Einfamilienhäuser, aber auch für Reihenhauszeilen. Teilt man die dafür vorgesehenen 45 000 Quadratmeter durch im Schnitt 400 Quadratmeter Grund, dann kommen 96 Bauplätze heraus.

    Neuer "Eingang" nach Askren Manor ohne Wachturm, aber offen und modern

    Die Stadt baut außerdem zwei (geförderte) neue Wohnblocks für den sozialen Wohnungsbau, ihre Tochter zwei Blocks für Mietwohnungen. Standort für diese vier Neubauten ist ebenfalls entlang dem Kennedy-Ring. Diese Häuser bilden quasi einen neuen Eingang ins Wohnquartier in etwa auf Höhe der Mitte zum Volksfestplatz gegenüber.

    Um den nötigen Platz zu schaffen, werden 28 US-Wohnblocks abgerissen. Ein wichtiger Grund sind neben der Nachfrage nach dem Einzelhaus auch die Altlasten. Bei Untersuchungen wurden unter Parkettböden hohe PAK-Werte entdeckt (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, wohl herrührend von Klebern). Außerdem sind unter dem Verputz hohe Quecksilberwerte nachgewiesen. Die Sanierung aller Gebäude würde sich nicht rechnen und entspräche auch nicht dem Bedarf an Geschosswohnungen.

    Abgerissen wird auch das Einkaufszentrum im Norden. Die Nahversorgung wird aber an diesem Standort bleiben. In einem oder mehreren Neubauten wird es Platz für weiteres Gewerbe und Dienstleister (Büros) geben. Was aus der fächerartig aufgebauten Schule samt Kindergarten wird, ist derzeit offen. Die Untersuchungen laufen. Wenn auch hier ein eher unwahrscheinlicher Abriss etwa aus Altlastengründen für nötig empfunden wird, wird auch hier neu gebaut.

    Die heutige „gewundene“ Einfahrt an der Bellevue/Niederwerrner Straße wird es so nicht mehr geben. Auch hier laufen Überlegungen für eine angemessene Lösung an der Ampelkreuzung zur DJK.

    Die ersten Menschen sollen schon 2017 in der neuen Siedlung wohnen

    Wie viele Menschen wohnen in Askren Manor neu? Bei geplanten 650 Einheiten dürften es insgesamt bis zu 1400 sein. Woher kommen die? Wenn man Yorktown als Gradmesser nimmt, zu 40 Prozent aus der Stadt selbst (vorher Mieter) und zu 60 Prozent aus der Region, wovon wiederum in etwa die Hälfte aus dem Landkreis nach Schweinfurt ziehen wird, wo sich schon ihr Arbeitsplatz befindet.

    Wann ziehen die ersten Bewohner ein? Möglicherweise schon im Laufe des kommenden Jahres. Für die ersten Neubauten dürfte der Startschuss 2018 fallen. Das Gebiet ist an die Fernwärme angeschlossen, ein sicher großer Vorteil für die neuen Bewohner und die Stadt, die hier „nur“ rund 700 000 Euro für Nachbesserungen investieren müsste. Einige Einfamilienhäuser sollen nur nach dem Passivhausstandard, also weitgehend energieautark, zugelassen werden.

    Im Bau- und Umweltausschuss des Stadtrates war Askren Manor aktuell wegen der Vergabe der vorbereitenden Untersuchungen Thema. 80 Prozent der 30 000 Euro dafür erhält die Stadt aus einem Sonderfonds des Freistaats erstattet. Zuvor berichtete Torsten Becker vom Siegerteam des städtebaulichen Wettbewerbs BS+ Frankfurt über die Planungen. Der Bebauungsplan soll zweigeteilt werden mit Beginn im Süden, „um schneller starten zu können“, wie Becker sagte.

    Die gute Infrastruktur macht weniger Investitonen als üblicherweise nötig

    Die großteils guten Straßen sollen weitgehend erhalten werden, wenngleich die heutige Anordnung der Parkplätze nur punktuell bleiben kann. Die Spielgeräte sollen – soweit möglich – eingelagert und wiederverwendet werden. Schnabel hofft, dass die Verkaufserlöse die Kosten für die Infrastruktur erbringen. Das wären rund sieben Millionen Euro.

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