Leidenschaft, das ist das Wort ihres Lebens für die Lindacher Künstlerin Isolde Folger. Was sie tut, sagt, anfasst, das macht sie mit Leidenschaft. Das gilt auch für die Atelierausstellungen, die sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Künstler Franz Kochseder, durchführt. Am Freitag, 14. Oktober, um 19 Uhr ist es wieder so weit. Nach längerer Pause öffnet sich das Atelier der beiden ein weiteres Mal und zeigt eine Fülle brandneuer Bilder, Skulpturen und Schmuck.
So wie im Ausstellungsraum selbst, so sind auch im Sujet die Werke Folgers und Kochseders „symbiotisch getrennt“. Hier hängen die sehr feinen, akkuraten, innigen Werke Kochseders, dort Folgers leidenschaftlich sprühende Kreationen voller Verve und ein wenig „folie“ (französisch: Verrücktheit, Tollheit). Und doch gehen sie sehr gut zusammen, vereinen sich nicht zuletzt in ihrer Farbgebung.
Erdfarben dominieren Franz Kochseders klare Bilder, dunkles Rot, kräftiges Orange, warmes Gelb. Selbst seine ausgetüftelten Skulpturen, mäandernde Bänder, gekrönt von Kugeln, tauchen heuer teils in diese warme Farbgebung ein, denn neben den Edelstahlskulpturen leuchten oxidierte, korrodierte Stahlgebilde in ihrem rostigen Rotbraun.
Zeit ist das Thema, um das sich bei ihm alles dreht, seit 14 Jahren bereits. Und so heißen auch seine aktuellen Ausstellungen in Fürstenfeldbruck und danach in Erlangen „Nicht wissen, wie es anfängt, nicht wissen, wie es aufhört“.
Alle Herbstfarben plus Gold und Silber tauchen ebenfalls in Folgers Gemälden auf, die teils in Collagentechnik entstanden. Hier ein Netz, dort Rebenstücke, die sich in ein Gemälde integrieren. „Ich muss tüfteln, ausprobieren“, lacht die Künstlerin freimütig und erzählt von dem Hochglanzlack, den sie sich selbst „ertüftelt“ hat und der nun viele ihrer neuen, kraftvollen Bilder ziert und veredelt. Doch auch im Bereich Schmuckdesign war sie wieder voller Leidenschaft, schuf neue edle Unikate aus Keshi-Perlen, weißer und roter Koralle, matten Rosenquarzen, Picasso-Jaspis, Mondstein und natürlich hier gleichfalls wieder Silber und Gold.
Die Leidenschaft hat die lebhafte Künstlerin ein weiteres Mal gepackt, nämlich beim Projekt „art for africa“, einer Kunstaktion der humanitären Hilfsorganisation „Aktion Pro Humanität“ (APH). Zu deren Einsatzgebieten zählen Benin und Niger. Dort werden Brunnen gebaut, Waisenkinder und an Aids erkrankte Kinder medizinisch versorgt oder auch Frauenprojekte aufgebaut und gefördert und vieles mehr.
Bei „art for africa“ nun stellen zwölf deutsche und eine schweizerische Künstler und Künstlerinnen Werke zum Verkauf, von denen 75 Prozent des Verkaufserlöses der „Aktion Pro Humanität“ zur Verfügung gestellt werden. Eine dieser 13 Künstler ist Isolde Folger. „Birgit Schryvers, die Initiatorin von „art for africa“ (und langjähriges Vorstandsmitglied von APH), sprach mich auf meiner Ausstellung in Berlin an, ob ich nicht mitmachen wolle – ich wollte!“ so Isolde Folger. Demnächst reist sie, selbstverständlich auf eigene Kosten, gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Organisation nach Benin, um sich vor Ort ein Bild machen zu können.
Die Bilder – insgesamt ein fröhlicher Mix aus allen Techniken und Motiven, also sicherlich für jeden etwas dabei – sind auf der Internetseite www.pro-humanitaet.de und dort unter „Galerie“ zu sehen und zu erwerben. Die Kunsttage im Lindacher Atelier werden am Freitag, 14. Oktober um 19 Uhr eröffnet.
Geöffnet ist die Ausstellung am 15. und 16. Oktober von 14 bis 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter Tel. (0 93 85) 9 01 19 und (01 71) 9 52 68 79 (auch in der Weihnachtszeit). Anschrift: Kapellenweg 4a, 97509 Lindach.