Im März hatte sich der Gemeinderat zu einem zweitägigen Seminar in Klosterlangheim zusammengesetzt. Zu den Ergebnissen zählte der Wunsch nach gemeinsamen Ortsbegehungen in den Gemeindeteilen. Den Anfang machten bei der jüngsten Gemeinderatssitzung jetzt die Ortsteile Schleerieth und Eckartshausen. Jeweils eine Stunde hatten die örtlichen Gemeinderäte dabei Gelegenheit, aktuelle Projekte und Probleme in ihrem Dorf zu erläutern.
Die von Gemeinderat Matthias Schmittfull in Schleerieth angesteuerten Projekte waren bereits in der jüngst erfolgen Bürgerversammlung im Ort thematisiert worden. Das war der Ausbau der Grundstraße und die alte Schule. Im Blickfeld standen dort der Schädlingsbefall im Dachstuhl und ein Ersatz für die alten Ölöfen. Was genau gemacht wird, ist in beiden Fällen noch zu entscheiden.
Breitere Gehwege gewünscht
Eine weitere Station war die Engstelle bei der Ortsdurchfahrt und die dortigen Probleme bei der gewünschten Verbreiterung der Gehwege. Einen Eindruck verschaffen konnte sich das Gremium auch vom komplett neu gestalteten Friedhof, für den am 12. Juni die Übergabefeier geplant ist. Letzte Station war das 1974 gebaute Feuerwehrhaus, das kleinste in der Gemeinde. Dass es sich dabei lediglich um eine Garage für das Einsatzfahrzeug handelt, räumte Bürgermeister Sebastian Hauck ein. Angedacht sei, "eventuell in Eigenleistung" eine Umkleide und einen Schulungsraum anzubauen. Was möglich ist, soll nach Vorlage des Feuerwehrbedarfsplans entschieden werden, sagte Hauck.
In Eckartshausen führte Gemeinderätin Katharina Ziegler zunächst zu einem "Schandfleck" in der Talstraße. Gemeint waren mehrere leerstehende Anwesen, von denen die Gemeinde zwei nebeneinander liegende bereits erworben hat. Da es im Dorf keine gemeindlichen Bauplätze mehr gäbe, könnte hier vielleicht über die Innenentwicklung etwas bewegt werden, sagte Ziegler.
Aufwertung der Talstraße als "Leuchtturmprojekt"
Grundgedanke sei, dass bei der Talstraße im Rahmen eines Innenentwicklungsprojektes "etwas passieren soll", bestätigte Bürgermeister Hauck. Zumal eine Aufwertung der Talstraße auch als örtliches Leuchtturmprojekt im Gemeindeentwicklungskonzept festgehalten sei. Denn die Straße gehört zur Ortsdurchfahrt und hat auch keinen Gehsteig. Ob durch Abriss der Leerstände Baugrund geschaffen oder ein anderer Weg beschritten werden soll, müsse der Gemeinderat entscheiden, sagte Hauck.
Ein Bild machen konnte sich der Gemeinderat anschließend von den Neuerungen beim Friedhof: Pflanzungen für Baumbestattungen und eine neu gebaute Rampe für einen barrierefreien Zugang. Als Beispiel für einen "Blitzeinsatz der Gemeinde" bezeichnete Ziegler die bauliche Entschärfung der Ausfahrt auf den Eisweg. Weil die Straße so steil ist, setzten dort die Müllautos und Lkws vor der Ausfahrt mit dem Heck auf, was Furchen im Asphalt verursachte. Schon einige Wochen nach ihrem Anruf sei das Problem behoben worden, sagte Ziegler.
Radweg wird mit Schlamm zugeschwemmt
Weitere Stationen waren der schon vor längerem geschaffene und "schön gewordene" Dorfplatz unterhalb der Kirche und das Feuerwehrhaus. Nachdem es keine aktive Feuerwehr im Ort mehr gibt, soll das Gebäude jetzt als Zentrallager für Feuerwehrbedarf für die Wehren der Gesamtgemeinde genutzt werden, sagte der Bürgermeister. Letzter Halt war bei einem abschüssigen Feldweg am östlichen Ortsrand. Hier schwemmt es bei Regen den unten vorbeiführenden Radweg mit Schlamm zu, was für die Nutzer eine Gefahrenquelle darstelle, sagte Ziegler. Die Behebung stehe als letztes der drei Kleinprojekte im Ort noch aus.
An die Ortsbegehungen schloss sich eine kurze Sitzung im Sportheim von Eckartshausen an. Mit einem förmlichem Beschluss bestätigte der Gemeinderat die Wahl von Andre Höchemer zum Kommandanten der Feuerwehr Ettleben sowie von Manuel Manuth als stellvertretendem Kommandanten.
Bekannt gab der Bürgermeister außerdem in nichtöffentlicher Sitzung gefasste Beschlüsse. Demnach vergab der Gemeinderat beim Kindergartenneubau in Ettleben den Auftrag für die Spielgeräte an die Firma SIK-Holzgestaltung aus Niedergörsdorf. Unter dem Vorbehalt einer brandschutzkonformen Ausführung erhielt die Firma Herold aus Schweinfurt den Auftrag für die Installationsarbeiten beim Hochhaus "Am Ring" in Werneck.
Mit einstimmigen Beschluss erteilte der Gemeinderat den beiden neuen Mitarbeiterinnen in der Kassenverwaltung die Zeichnungsberechtigung gegenüber den Geschäftsbanken und stimmte ihrer Ernennung zu Stellvertreterinnen des Kassenleiters zu. Die bisherige Stelleninhaberin tritt in den Ruhestand.