"Du hast unseren Respekt verdient, für deinen Mut, die Herausforderung anzunehmen", so Marion Heger, stellvertretende Bürgermeisterin zu Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler. Diese Worte bildeten den Abschluss einer harmonisch verlaufenden Bürgerversammlung.
Weissenseel-Brendler beschwor in ihrer Rede den "Zusammenhalt als wichtigen Baustein der Gemeinde". Sie verglich die Aufgaben mit einer "Raftig-Tour". "Die Strecke und der Herausforderungsgrad war uns bekannt und von vielen Vorgängern gemeistert", so das Gemeindeoberhaupt. Doch durch die Pandemie habe sich "die Rafting-Strecke verändert". Denn "keiner von uns, weder ihr, der Gemeinderat oder ich können überhaupt ansatzweise einschätzen, was noch alles passiert und wo uns die Pandemie und die Politik hinführen wird".
Probleme im Friedhof
Es folgte ein Tätigkeitsbericht über die Zeit, seit ihrer Amtseinführung. Sie ging auf Probleme im Friedhof Dingolshausen (fehlende Grünpflege und Bewässerung am neuen Teil des Friedhofs) ein. Die kurzfristige Lösung war ein "Arbeitskreis von aktiven Damen", sagte die Bürgermeisterin. Zwischenzeitlich fand man für Dingolshausen zwei auswärtige Damen, für Bischwind konnte man Adalbert Dotterweich gewinnen. Auch die Zeitverzögerung der Umgestaltung (vor allem Sicherheitsgründe) im Friedhof Dingolshausen nannte sie. Nun ist geplant bis Allerheiligen 2021 fertig zu werden.
Beim Sportheim-Umbau in Dingolshausen soll es im Frühjahr 2022 losgehen. Eine Überbauung von öffentlichem Grund ist künftig nur noch mit Zustimmung und Vertrag mit der Gemeinde möglich. Auch auf Probleme im Baugebiet "Mönchstockheimer-Weg III" kam die Bürgermeisterin zu sprechen. Fehlende Ausgleichsflächenbegrünung und fehlende Sicherung der Entwässerungsrohre in den Gräben waren zwei der Punkte.
Hochwasser hat Spuren hinterlassen
Auch das kürzliche Hochwasser habe Spuren hinterlassen. "Es sind Rufe an die Gemeinde laut geworden, dass in der Vergangenheit nichts gemacht worden wäre". Das "könne man so nicht stehen lassen", sagte sie und fügte an: "Es wurden in der Vergangenheit Maßnahmen ergriffen und auch ist man an einem Hochwasserschutzkonzept dran". "Es muss aber auch ein gewisser Eigenschutz von jedem gefährdeten Anlieger geleistet werden".
"Die Feuerwehreinsätze beim Hochwasser werden von der Gemeinde übernommen, was nicht selbstverständlich ist", sagte Weissenseel-Brendler. In diesem Zusammenhang lobte sie ausdrücklich die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren, Bürgern und Firmen. Und sie dankte ihrer Stellvertreterin für deren großes Engagement am Hochwassertag, denn sie war anfangs beruflich verhindert.
Einige Daten hatte sie auch dabei: 15 Gemeinderatssitzungen mit zwei Ortsrundgängen gab es. 114 Beschlüsse wurden gefasst. 1371 Einwohner (225 davon in Bischwind) zählt die Gemeinde. Der sogenannte Breitbandausbau wird weiter angegangen. Die Gemeinde hat sich einer kommunalen Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden der VG Gerolzhofen der Gigabitrichtlinie angeschlossen. Hier gab es so zum Beispiel 2020 ein Markterkundungsverfahren.
Biber hat hohen Schaden angerichtet
Kurz kam die Bürgermeisterin danach auf den Haushalt der Gemeinde Dingolshausen zu sprechen. Für das neue Baugebiet "Mönchstockheimer-Weg IV" wird derzeit der Bebauungsplan aufgestellt. In diesem Zusammenhang geht es wie seit langem auch um den Kreisel oder eine Linksabiegerspur. Die Erschließung des Baugebiets Kapellehöhe II in Bischwind ist abgeschlossen. Es sind "seit letzter Woche alle Bauplätze verkauft", so Weissenseel-Brendler. Biberschäden machen der Gemeinde Sorge: In 2020 hat der Biber Schäden in Höhe von 6590,77 Euro angerichtet.
Sie ging danach auf Förderungen durch das Regionalbudget (zwölf Bänke und Liegen am Bastelberg), die Förderung für die Altortentwicklung und Maßnahmen für die Feuerwehren ein. Für Dingolshausen (neue Sirene in der Ziegeleistraße und Absauganlage für das Feuerwehrhaus) und Bischwind (ebenfalls Absauganlage) wird und wurde investiert. Der Kindergarten "Blumenwiese" wurde seitens der Gemeinde bezuschusst. "Wir sind komplett ausgelastet", so Weissenseel-Brendler.
In 2021 und 2022 müssen 19 Kilometer Kanäle "mit TV-Aufnahmen befahren werden", gab sie zu Protokoll. Im Bauhof der Gemeinde arbeiten derzeit zwei Vollzeit und ein Teilzeitmitarbeiter. Die Bürgermeisterin zog einen Vergleich zu vor zehn Jahren. Damals waren es drei Vollzeit und zwei Mitarbeiter auf Minijob. "Seitdem gibt es mehr Bürokratie, mehr Neubaugebiete mit vielen Grünflächen". Vom Gemeinderat muss geprüft werden, ob eine externe Arbeitsvergabe oder eine Neuanstellung Sinn macht. Eine Bewirtschafungsmatrix (für die Grünflächen) soll zudem für Erleichterung sorgen.
40 000 Euro für Kneipp-Anlage
Am Bastelberg soll im Herbst 2021 eine Kneipp-Anlange erstehen. Investitionskosten: 40 000 Euro (Zuschuss: 18 000 Euro). Für den Spielplatz am Sportplatz wird eine Seilbahn angeschafft. Weiterhin gibt es künftig drei sogenannte Kleinkindschaukeln. Die Gemeinde Dingolshausen ist Mitglied im Energieeffizienznetzwerk über die ÜZ Mainfranken. Hier geht es vor allem um den Netzwerkaustausch im kompletten Energiebereich mit den anderen Kommunen im Landkreis. Weiterhin besteht eine Zweckvereinbarung Kläranlage mit der Stadt Gerolzhofen.
Außerdem kamen zur Sprache: Schulverband Mittelschule Gerolzhofen, Vereine und das Thema Corona, Bürgerbus (derzeit laufen Beratungen wie es weitergehen kann), Waldstück Eichholz Bischwind (der Einschlag wird sich fast ausschließlich auf die absterbenden und geschädigten Kiefern und Eschen konzentrieren). Sie dankte abschließend allen, die sich für die Gemeinde engagieren.