Seit 2018 ist Benjamin Odo als Kaplan in den Pfarreiengemeinschaften Schonungen und Marktsteinach als Seelsorger tätig. In Zusammenarbeit mit dem Verein Werke statt Worte e.V. hat er seit drei Jahren in vielerlei Hinsicht humanitäre Hilfe für seine Heimatregion in Nigeria vermitteln können. In dieser Woche wurden 30 Nähmaschinen, zwei Motorroller, ein Stromaggregat und 100 Bananenkisten mit Sommerkleidung und einige Stoffballen von Löffelsterz auf die Reise nach Afrika geschickt.
"Viele junge Leute bei uns sind arbeitslos, wir haben keine Infrastruktur, keine Industrie", erzählte Odo 2021 beim Zusammensein mit Rudolph Karg während einer Wallfahrt in den kroatischen Marienwallfahrtsort Medjugorie. Karg, Vorsitzender des Vereins Werke statt Worte e.V., organisiert seither zusammen mit Benjamin Odo unterschiedliche Hilfsaktionen. So konnte in der Heimat des Kaplans durch den Bau mehrerer Brunnen die Wasserversorgung erheblich verbessert werden.
Schon vor einem Jahr konnte der Verein 20 Nähmaschinen und zehn Kettensägen nach Nigeria schicken. Dass in diesem Jahr auf einem Spendenaufruf jetzt 35 Nähmaschinen zusammenkamen, freut Rudolph Karg. "Eine Frau kann mit einer Nähmaschine ihre Familie ernähren", weiß Benjamin Odo. Da die Stromversorgung nur tageweise in der Region angeboten wird und der Strom für manche Leute unerschwinglich ist, werden besonders Maschinen mit mechanischem Antrieb sehr geschätzt.
Mit bei der diesjährigen Fracht sind auch fünf Industrienähmaschinen von einer Firmenaufgabe aus München. Diese Nähmaschinen gehen an eine Nähschule für Mädchen, die katholische Ordensschwestern mit Unterstützung von Benjamin Odo in Lagos, der Hauptstadt Nigerias, errichtet haben. "Mit diesen Maschinen können Schuhe oder auch Bucheinbände gefertigt werden", betont Rudolph Karg. Somit erschließen sich durch den Absatz der Waren weitere Marktchancen.
Die in Löffelsterz gesammelten Maschinen wurden auf Anhänger und in Kleinbusse verladen, die dem Verein kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Die Hilfsladung wird nach Hanau gebracht, wo sie in einem Schiffscontainer zu einem Hafen an der Nordsee gefahren wird. In Lagos werden die Güter nochmals 600 Kilometer ins Landesinnere gebracht.
"Wir wollen den ärmsten Menschen, die oft nicht genug zum Essen haben, helfen", so die Motivation von Rudolph Karg und seinen Mitstreitern im Helferteam sowie den rund 200 Vereinsmitgliedern. Im nächsten Jahr startet der Verein erneut eine Sammelaktion für Nähmaschinen. "Es werden aber auch Kleinwerkzeuge wie alte Bohrmaschinen, Hobel, Tisch- und Handkreissägen gebracht", meint Rudolph Karg. Geldspenden werden gesammelt, um die vom Verein gebauten Brunnen mit Solarenergie betreiben zu können.