Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit haben die Gemeinden Kolitzheim, Grettstadt und Sulzheim im Förderverfahren zum Ausbau von gigabitfähigen Breitbandnetzen im Freistaat Bayern die Arbeiten für die Glasfasererschließung ausgeschrieben. Bei dieser Ausschreibung erhielt die Deutsche Telekom den Auftrag für die Verlegung der Glasfaserleitungen und -hausanschlüsse für die Gemeinde Kolitzheim und Gemeinde Grettstadt.
Der Kooperationsvertrag zwischen den beiden Gemeinden und der Telekom wurde nun bei einem gemeinsamen Termin im Rathaus Kolitzheim unterzeichnet. Bürgermeister Horst Herbert unterzeichnete den Vertrag für die Gemeinde Kolitzheim, Bürgermeister Jens Machnow für die Gemeinde Grettstadt.
Für den neugewählten Bürgermeister Machnow war die Vertragsunterzeichnung eine seiner ersten Amtshandlungen. Das Auftragsvolumen ist sehr unterschiedlich: Während in der Gemeinde Grettstadt nur 30 Grundstücke mit einem Glasfaseranschluss versorgt werden, sind in der Gemeinde Kolitzheim 1351 Anschlüsse zu erstellen, einschließlich der zehn Anwesen in den Außenbereichen, die ebenfalls Glasfaseranschlüsse erhalten.
Beträgt das Auftragsvolumen für Grettstadt etwa 93.000 Euro, liegt dies für die Gemeinde Kolitzheim bei rund vier Millionen Euro. Das hat seinen Grund darin, dass Grettstadt bis auf die oben genannten 30 Grundstücke, die an einer Straße liegen, schon mit schnellem Internet (Kabelfernsehnetz) versorgt ist, das eine Bandbreite von mehr als 100 Mbit/s liefert.
Auch in der Gemeinde Kolitzheim sind die Orte Kolitzheim und Lindach schon gut versorgt. Für Herlheim und Zeilitzheim ist eine gute Breitbandversorgung durch Super-Vectoring teilweise gegeben. In jeden Ort liegen bereits Glasfaserkabel, aber nicht bis in die Grundstücke, sondern nur bis zu den Verteilern.
Im Rahmen des Neubaus der Kläranlage in Zeilitzheim seien lange Leitungsstrecken für das Abwasser aus den verschiedenen Gemeindeteilen zu verlegen gewesen. Diese Gelegenheit habe man genutzt, um auch Glasfaserkabel zu verlegen und um so Kosten zu sparen, blickt Herbert zurück. In allen Neubaugebieten wurden schon seit einigen Jahren Glasfaserkabel verlegt, sodass diese ebenfalls gut versorgt sind.
Ehrgeiziger Zeitplan
Die Arbeiten für die Verlegung der Glasfaserleitungen sollen in zwei Jahren abgeschlossen sein - so sieht es der Vertrag mit der Telekom vor. "Ein ehrgeiziger Zeitplan", wie Wolfgang Neumann von der Telekom feststellte. Alle stimmten seiner Einschätzung zu. Angesichts der angespannten Auftragslage bei den Betrieben darf man gespannt sein, ob im Oktober 2024 die Arbeiten abgeschlossen sind.
Erschwert wird die Ausführung dadurch, dass man defekte Wasser- und Abwasserleitungen gleich ersetzen möchte, wenn schon aufgegraben wird. Schadhafte Bürgersteige sollen gleich mit erneuert werden, teilt Bürgermeister Herbert mit. Er zeigte sich erleichtert, dass die Verlegung der Kabel in Zusammenarbeit von Telekom und der Überlandzentrale (ÜZ) Mainfranken erfolgt. Man sei bestrebt, regionale Firmen für die Verlegearbeiten zu gewinnen, denn mit den bisher beauftragten Firmen sei die Zusammenarbeit nicht immer zur Zufriedenheit verlaufen.
Fördergeld nach Gigabitrichtlinie
Dieses Projekt werde im Rahmen der Bayerischen Gigabitrichtlinie vom Bayerischen Staat zu 90 Prozent gefördert, sodass die Gemeinden nur zehn Prozent der Kosten zu tragen haben. Im Rahmen der Fördermaßnahme werden Glasfaseranschlüsse für jedes Grundstück bis ins Haus verlegt (FTTH - Fiber To The Home) – kostenfrei für den Besitzer, wenn er zustimmt, dass die Verlegung erfolgen soll.
Die unentgeltliche Herstellung des Hausanschlusses ist dabei, wie im Förderverfahren üblich, nicht an eine Produktbuchung gebunden, das heißt: Man muss keinen Internetanschluss buchen. Nach Abschluss der Fördermaßnahme wird die Verlegung dann kostenpflichtig.