„Mit Erleichterung“, so heißt es in einer Mitteilung des Fördervereins Industrie-, Handwerks- und Gewerbekultur (AKI), habe man den neuen Planungsstand und Haushaltsansatz für das Kulturforum am Martin-Luther-Platz zur Kenntnis genommen. Die jahrelangen Appelle des AKI, der Schweinfurter Industriegeschichte in angemessener Form in einem Museum mehr Raum zu geben als bisher, scheinen zu fruchten und Berücksichtigung zu finden. Das zumindest ist der Tenor der Erklärungen von Kulturamtsleiter Christian Kreppel und Finanzreferentin Anna Barbara Keck, nicht nur bei der Kulturkonferenz.
„Die nunmehr geplante Ausgestaltung erscheint stimmig. Auf die Einbeziehung des Stadtarchivs in das Kulturforum wird aus Platzgründen verzichtet. Ein Umzug des Stadtarchivs in das Otto-Schäfer-Museum wäre sicherlich zu begrüßen“, so der AKI. Man sei „guter Hoffnung, dass die jahrzehntelangen Bemühungen des Arbeitskreises bzw. des Fördervereins für eine angemessene Darstellung der Schweinfurter Industrie (deren Geschichte und deren Zukunftsaussichten) im neuen Stadtmuseum, als Teilbereich des geplanten Kulturforums, auf einem guten Weg sind.“
Aus Sicht des AKI bilden die in Schweinfurt angesiedelte Industrie sowie Stadt und Umland schon seit dem 19. Jahrhundert und hoffentlich auch weit in die Zukunft eine Art Schicksalsgemeinschaft. Gehe es der Industrie gut, gehe es auch den Schweinfurter Bürgern und den Pendlern gut. Aus AKI-Sicht wurde die weltweite Bedeutung der Industrie-Erfindungen in der Wälzlagerstadt bisher nicht ausreichend gewürdigt. Es gelte eine Lücke im kulturellen Angebot zu schließen, da es nicht nachvollziehbar ist, dass im im Moment geschlossenen Heimatmuseum nur Nachbauten der Kugelmühle (Kugelschleifmaschine, die nicht am Anfang der Kugelfertigung stand) und eines Holzfahrrads waren. Der AKI, der 2018 seit 25 Jahren besteht, hat seine beeindruckende Sammlung des industriellen Schaffens in Schweinfurt unter anderem im allerdings räumlich beengten kleinen Industriemuseum in der Spinnmühle ausgestellt, das sich trotz der Tatsache, dass nur einmal monatlich geöffnet ist, guter Besucherzahlen erfreut.
Für den im Stadtmuseum geplanten Schwerpunkt zur Industriegeschichte wünscht sich der AKI, dass die Verantwortlichen Mitglieder des Historischen Vereins, Mitarbeiter des Stadtarchivs, der Industrie und Bürger zusammenbringen, so dass „eine Erfolgsgeschichte aus der Thematik „Schweinfurter Industriegeschichte“ entstehen kann.“ Überlegenswert sei auch, zu prüfen, ob ein Teil der für das Fränkische Museum in Würzburg geplanten Mittel für eine Außenstelle Schweinfurt mit Schwerpunkt Industrie abgezweigt werden könnten.