Zu Gast bei der Gernacher Frauenzeit: das kommödiantische Duo "Inge und Rita"(Angelika Scheidig und Bettina Hümmer-Dünninger). Gaby Berchtold, die Vorsitzende des Frauenbundes Gernach hatte Inge und Rita mit ihrem Programm "Altweibersommer" begrüßt.
Bedauerlich, dass das "Spieglein, Spieglein in der Hand" trotz Beschwörung und energischem Klopfen Rita keine Antwort gibt, wer die "Schönste im Land" ist. Die Konsequenz: "Man muss der Wahrheit ins Auge sehen - man wird älter"- zu dieser Erkenntnis kommen die beiden gleich am Anfang. Man muss sich halt damit abfinden "nicht mehr knackig, aber es knackt überall". Dem Lebensmotto, das fortan gelten soll "lebe wild und gefährlich", dem Traum: "Du bist der Stern der Sterne"steht der Rückblick aufs Klassentreffen gegenüber: "Es klappern die Knochen, das Alter klopft an", es knackt in der Hüfte, das Kniegelenk schreit".
Die Erinnerung an den biblischen Methusalem, der sagenhafte 902 Jahre alt wurde, lässt überlegen, wie das Leben aussehen würde, wenn man so alt würde, man könnte vieles unternehmen, aber man müsste auch mit den Zeitgenossen leben, die im Alter immer merkwürdiger werden. Der uralte Wunsch nach Unsterblichkeit, wie im Gedicht von Hans Sachs geschildert, bleibt immer ein Traum. Es gilt, sich der Realität zu stellen "Wir beißen uns durch - auch ohne Gebiss". Anschaulich führen sie vor, wie Yoga, Shiatsu helfen können, den Ärzten, die die Alten nur als "nachwachsendes, Ertrag verheißendes Marktsegment" betrachten, aus dem Weg gehen zu können.
Zum Schluss erscheinen Rita und Inge als unsterbliche Außerirdische. Sie betrachten das Leben der Menschen: "arrogante Spezies - begrenzte Psyche" urteilt, die eine - die andere bewundert die Kunst, die Kultur. Inge hat den Virus "Mensch" eingefangen, sie ist froh, Mensch, sterblich zu sein "Liebe Menschen, ich wollte eine von Euch sein - bereit für Leben und Tod"- ein tiefgründiger Abschluss dieser humorvollen, spritzigen, lustigen Vorstellung.
Von: Erhard Scholl (für den Frauenbund Gernach)