Die Junior-Ingenieur-Akademie (JIA) am Alexander-von-Humboldt Gymnasium (AvH) in Schweinfurt hat die Baustelle für das Fachmarktzentrum Schonungen besucht. Bei einem Rundgang über das Gelände der zukünftigen Aldi- und Edeka-Märkte bekamen 13 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen einen Einblick darüber, wie auf einer Baustelle gearbeitet wird.
Die Junior-Ingenieur-Akademie ist ein Modelprojekt der Deutschen Telekom Stiftung, das bundesweit läuft. Bis vor Kurzem war das Projekt in Schweinfurt das einzige dieser Art in Bayern. Inzwischen gibt es drei bayerische Schulen mit diesem Angebot.
Die JIA soll bei jungen Schülern der gymnasialen Mittelschule ab der achten Klasse frühzeitig Interesse für technische Berufe und ingenieurwissenschaftliche Karrieren wecken. Das soll dem Nachwuchsmangel und dem sinkenden Interesse in den MINT-Studienfächern abhelfen.
MINT steht für die Berufsbereiche der Mathematiker, Ingenieure, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker. Die Junior-Ingenieur-Akademie am AvH ist ein freiwilliges Wahlfach, das an einem zusätzlichen Nachmittag stattfindet. Über vier Semester hinweg lernen die Schüler Strukturen der technischen Berufe kennen und besuchen verschiedene Projektpartner wie Hochschulen und Unternehmen.
Im Programm, das über zwei Jahre läuft, werden verschiedene Schwerpunkte gelegt. Im ersten Halbjahr geht es um Vermessung und Navigation, im zweiten um Messen-Steuern-Regeln, im dritten um Fahrzeugtechnik und im letzten, also dem zweiten Halbjahr der neunten Klasse, um Optik und Optoelektronik.
„Das Tolle an den Exkursionen ist, verschiedene Sachen auszuprobieren“, sagt der Achtklässler Daniel. „Zu Beginn bekommen wir immer die Grundlagen erklärt. Während der Führung sieht man dann alles in der Praxis.“ So erhalte man einen guten Einblick, erzählt er weiter.
Firma Glöckle als Projektpartner
Der Rundgang auf der Baustelle der Firma Glöckle durch Projektleiter Johannes Arnold und Geschäftsführerin Carolin Glöckle bildet für die Jugendlichen des zweiten Semesters den Abschluss einer Reihe von Exkursionen.
Bereits im Voraus gab es Termine, die von Glöckle organisiert und durchgeführt wurden, um das Thema Bau und Baustoffe näherzubringen. So gab es Exkursionen in ein Kieswerk, ein Zement- und ein Betonwerk sowie in das dazugehörige Labor.
Die Firma Glöckle ist zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Schule, werde dieses Projekt weiterhin unterstützen, heißt es. Seitens der Schule wurde dies bestätigt. „Die Kinder haben großes Interesse an diesem Projekt“, so Studiendirektor Frank Baier. Allein die Bewerberzahlen seit dem Start im Jahr 2013 sprächen dafür. Rund 50 Schülerinnen und Schüler aus den achten Klassen bewerben sich pro Schuljahr auf einen der 15 Plätze im JIA.
Geschäftsführerin Glöckle und Lehrer Baier waren sich auch einig, dass sie das Programm in Zukunft noch attraktiver und interessanter gestalten wollen, wie sie sagen. Zusätzlich zu den vier Terminen besuchten die Schüler mit Glöckle im April auch die Baumaschinen-Messe in München.