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SCHWEINFURT (HH): Innenstadt-Dach ein Millionen-Invest

SCHWEINFURT (HH)

Innenstadt-Dach ein Millionen-Invest

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    Architekt Martin Kuntz (links) und Baureferent Jochen Müller vor dem „Sieger-Dach“ des Würzburger Büros Kuntz & Manz sowie des Ingenieurbüros Schlaich, Bergermann und Partner (Stuttgart).
    Architekt Martin Kuntz (links) und Baureferent Jochen Müller vor dem „Sieger-Dach“ des Würzburger Büros Kuntz & Manz sowie des Ingenieurbüros Schlaich, Bergermann und Partner (Stuttgart). Foto: FOTO Laszlo Ruppert

    Erklärtes Ziel der erst gegründeten „Quartiersmanagement GbR“ ist die Stärkung der Innenstadt. Unter 21 von den Partnern Stadt, Handel und Immobilienbesitzern festgelegten Einzelvorhaben ist die Überdachung von Keßlergasse und Langer Zehntstraße das „Leuchtturmprojekt“ (OB Gudrun Grieser). Sechs renommierte Architekturbüros beteiligten sich an einem Realisierungswettbewerb. Am Montag Abend fand im Neuen Rathaus die Verleihung der drei ersten Preisträger statt.

    Das Rennen machte – wie berichtet – eine an Stahlseilen aufgehängte Stahl-Glas-Konstruktion. Die gemeinsame Idee der Würzburger Architekten Kuntz & Manz sowie des Ingenieurbüros Schlaich, Bergermann und Partner (Stuttgart) „hat den Vogel abgeschossen“, sagte Professor Carlo Weber. Der Vorsitzende der siebenköpfigen Jury (vier Fachpreisrichter sowie Grieser/Stadt, Axel Schöll/Handel und Hans-Dieter Kutter/Immobilienbesitzer) meinte damit das „klare System des Daches, das auf alles reagiert“: Reinigen, Reparaturen, ein Feuerwehrseinsatz, alle technischen Funktionen ließen sich kostengünstig erfüllen.

    Der Vorschlag, dem er eine Verwandtschaft zum Roßmarkt-Dach attestierte, lasse die Altstadt-Gassen frei, die Häuser in Ruhe. Mitgegeben hat die Jury dem Preisträger Verbesserungsvorschläge. Die Arbeit müsse laut Weber noch „auf die unterschiedlichen Höhen eingehen“.

    Das Modell erhielt das Sieger-Preisgeld von 5000 Euro. 3000 Euro gab es für das Büro Ropertz & Partner (Schweinfurt), das eine Überdachung mit durchsichtigen Luftkissen – ähnlich der Allianz-Arena München – aufwartete. Den 3. Preis erhielt das Büro Deffner/Voigtländer aus Dachau für einen einen „optisch ansprechenden Textilentwurf mit Markisen im Sevilla-Stil“ (Weber).

    Dass der Siegerentwurf umgesetzt wird, ist angestrebt, aber noch längst nicht in trockenen Tüchern. OB Gudrun Grieser erinnerte bei der Verleihung daran, dass alle in ihrer Amtszeit ausgeschriebenen Wettbewerbe realisiert worden seien. Insofern stehe das Innenstadt-Dach „unter einem guten Stern“. An den rechtlichen wie technischen Schwierigkeiten werde schon gearbeitet.

    Das Hauptproblem ist die Finanzierung. Allein die Überdachung nach den Kuntz & Manz-Plänen wird nicht unter einer Million Euro zu machen sein. Ein Dach hätten dann lediglich zirka zwei Drittel der beiden Gassen überm Kopf. Diese Kosten müssten sich die Partner teilen, nach welchem Schlüssel ist offen. Ins Geld geht auch eine Neuordnung der Werbung oder der Eingänge. Beim Dach gab Grieser gleichwohl ein Zeichen. Stadt und Stadtrat seien zu einem „überdurchschnittlichen Anteil“ bereit, zumal man nie gewollt habe, dass sich das Gewicht „einseitig nach Westen verlagert“. Es müsse allerdings die klare Bereitschaft der Partner – Handel und Immobilienbesitzer – erkennbar sein, dass sie zur Verbesserung des Innenstadtlebens alles in ihrer Macht Stehende unternommen haben. Als Beispiele nannte Grieser einheitlichere Öffnungszeiten und einen verbesserten Angebots-Mix.

    Gefragt sind jetzt erneut der Lenkungsausschuss Innenstadt und der Stadtrat. Der tagt das nächste Mal am 22. Mai. Ob es bis dahin Entscheidungen gibt, ist eher fraglich. Alle Dach-Vorschläge sind im Neuen Rathaus noch bis 25. Mai zu sehen.

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