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Gochsheim: Integrationslotsen schaffen Strukturen

Gochsheim

Integrationslotsen schaffen Strukturen

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    Die Kommune und ihre Einwohner sind schon seit Jahrzehnten sehr stark engagiert in der Aufnahme und Integration von Zuwanderern. Waren es nach der Wende Spätaussiedler aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion und Flüchtlinge aus den Kriegsregionen auf dem Balkan, so suchen jetzt hauptsächlich Menschen aus den von Terror und Krieg geschüttelten Ländern im Nahen und Mittleren Osten Schutz auch in Gochsheim.

    Bürgermeisterin Helga Fleischer lud deswegen die Diplom-Sozialpädagogin Monika Morick-Kraus und die Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin Arwen Haase vom Diakonischen Werk Schweinfurt ein, um den Gemeinderäten ihre Arbeit im Landkreis und vor allem in Gochsheim vor Ort vorzustellen.

    Feste Sprechzeiten

    Ihre Arbeit beruhe auf der so genannten "Beratungs- und Integrationsrichtlinie" (BIR), die den Integrationsprozess von Menschen mit Migrationshintergrund stärken helfen solle, erklärte Morik-Kraus. Dabei seien die Zielpersonen keineswegs nur Asylbewerber und Flüchtlinge. Auch sonstige Zuwanderer aus Drittländern und aus der EU gehörten zur Zielgruppe. Allerdings fielen die Menschen aus den EU-Ländern "nicht so in den Blick". Sie hätten in der Regel Arbeit und nicht so häufig mit Behörden zu tun.

    Die Sozialpädagogin wies darauf hin, dass sie einmal wöchentlich in Gochsheim sei. Sie biete feste Sprechzeiten mit Beratung im Begegnungscafé montags nachmittags zwischen 15 und 17 Uhr im evangelischen Jugendhaus an. Ein Helferkreis stelle den Betrieb dieser Begegnungsstätte sicher. Weitere Angebote in der Gemeinde seien eine Wohnungsbörse, die Fahrradgarage für Sozialhilfe- und Leistungsempfänger nach dem Sozialgesetzbuch, ein Sprachkurs, der Elterntalk und Verbraucherbildung. Asylberwerber, die aus der Gemeinschaftsunterkunft ausziehen müssten, würden gerne in Gochsheim eine Wohnung finden und hierbleiben, betonte sie. Auch Fleischer berichtete von vielen positiven Begegnungen mit den in der Gemeinde Schutz Suchenden. Sie sei froh, dass sich in Gochsheim so viele Ehrenamtliche für die Flüchtlingshilfe gefunden hätten. "Wir waren mit die ersten, die mit Sprachkursen begonnen haben", erinnerte sie nicht ohne Stolz.

    Aufruf zur Mitarbeit

    Arwen Haase sieht ihre Tätigkeit zum Teil als Integrationslotsin und Ehrenamtskoordinatorin. "Integrationslotsen schaffen Strukturen", erklärte sie ihre Aufgabe mit einem Schlagwort. Strukturierung, Vernetzung, Fortbildung sowie Gewinnung und Vermittlung von ehrenamtlichen Mitarbeitern obliege ihr. Der andere Teil ihrer Tätigkeit liege in der Öffentlichkeitsarbeit. Ihr liege daran, die Netzwerkarbeit mit der Öffentlichkeitsarbeit zu "verschwistern". "Wir suchen Integrationsbegleiterinnen und -Begleiter. Ich freue mich, wenn Sie Ideen an mich herantragen", ermunterte sie das Gremium. Die Bürgermeisterin appellierte an die Gochsheimer: "Wer mithelfen will, kann sich im Begegnungscafé melden!"

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