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SCHWEINFURT: Intensivpflege und WG zugleich – mitten im Leben

SCHWEINFURT

Intensivpflege und WG zugleich – mitten im Leben

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    Wie das Zimmer eines Bewohners der WG aussehen kann, der auf Beatmung angewiesen ist, zeigen Pflegedienstleiter Bernd Winterlich und seine Stellvertreterin Nicole Waldmann..
    Wie das Zimmer eines Bewohners der WG aussehen kann, der auf Beatmung angewiesen ist, zeigen Pflegedienstleiter Bernd Winterlich und seine Stellvertreterin Nicole Waldmann.. Foto: Foto: Anand Anders

    Schwerkranke Menschen brauchen Pflege, manche rund um die Uhr. Doch viele sind auch mobil, wollen Alltag, vielleicht mal auf die Straße gehen oder einfach ganz normal leben. Mitten in Schweinfurt hat eine Wohngemeinschaft geöffnet, die Intensivpflege anbietet und genau das möglich macht. Ein Stück Normalität, ein Stück Lebensfreude, trotz Krankheit.

    Anfragen gibt es schon, und doch bleiben die Räume in der Zehntstraße 15 nach der symbolischen Eröffnung noch leer. Das Intensivpflegeteam IPT, ein junges Unternehmen aus Würzburg, hat dieselben Probleme wie jeder andere Anbieter im Pflegebereich: Man sucht händeringend Pflegepersonal. Eine Promotionaktion in Schweinfurt hat erste Kontakte gebracht, doch bis man eröffnen kann, wird es September werden, nach den Sommerferien, sagt Dr. Tim Stelzer. Er ist, neben Gabriele Schuster, einer der beiden Geschäftsführer.

    Als Hals-Nasen-Ohrenarzt habe er viele Menschen erlebt, die auf Intensivpflege angewiesen sind und in Heimen versorgt werden. Manche nicht so, wie sie versorgt werden sollten, sagt Stelzer. Das kann man doch auch besser machen, habe er sich gedacht. Mit Schuster fand er das passende Pendant. Sie brachte die Verbindung zur Therapie mit, das Knowhow in Psychologie und Betriebsführung. Stolz sind beide auf ihr Team, ihre Mitarbeiter, denen Stelzer bei der Eröffnung in Schweinfurt besonders dankte. Und mit dem man, wie Schuster im Gespräch erklärt, auf Augenhöhe arbeitet. Als ein Team, wie der Name IPT schon sagt.

    Sieben Plätze in Würzburg, acht sind in Schweinfurt geplant

    33 Mitarbeiter hat die IPT-GmbH aktuell in 22 Vollzeitstellen, inklusive Verwaltung. In Schweinfurt will man im Endausbau 23 volle Stellen haben, besetzt von etwa 40 Mitarbeitern. Um hier starten zu können, brauche man noch zwei Mitarbeiter, um die ersten zwei Patienten versorgen zu können. Drei Mitarbeiter, die momentan noch in Würzburg arbeiten, wechseln dann nach Schweinfurt.

    Im Juli 2017 hat das 2016 gegründete Unternehmen in Würzburg die erste Wohngemeinschaft für Intensivpflege eröffnet. Sieben Plätze gibt es dort, einer ist aus Personalknappheit aktuell nicht vermietet. Denn das ist das Konzept des „Gepflegten Wohnens“. Die Pflegebedürftigen mieten sich in die WG ein, das Pflegeteam bietet die Betreuung an. Je nach Bedarf rund um die Uhr oder auch nur punktuell, wie zum Waschen oder Essen. Und nicht nur das: Die Therapie ist neben der Pflege ein zweiter Baustein des Konzepts. Ziel sei es, den Pflegebedürftigen ein selbstbestimmtes und würdiges Leben zu ermöglichen. Bezahlt wird der Platz von den Kranken- und Pflegekassen. Die Preise sind laut Stelzer vergleichbar mit denen von Heimen.

    Die WG soll zu einem Zuhause werden

    Der Unterschied ist nicht nur die Pflege, sondern auch die kleine Einheit. Die ärztlich geführte WG kann und soll zu einem Zuhause werden. Für manche auch nur auf Zeit. Denn es gibt auch Fälle, in denen die Therapie, die IPT mit der Pflege zusammenbringt, die Symptome der Erkrankung verbessert und ein Mensch wieder nach Hause gehen kann. Die Patienten sind unterschiedlich alt, im Schnitt um die 60. Es gibt aber auch jüngere, wie den jungen Mann, der nach einem Unfall für immer auf Intensivpflege angewiesen sein wird.

    Die meisten Pflegebedürftigen, die IPT betreut, müssen beatmet werden. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, die Herausforderung an die Pflege ist groß, sagt Stelzer. ITP arbeite mit vielen Ärzten und Therapeuten zusammen. Und auch Sozialbetreuern, die es gemeinsam mit den Pflegekräften den Bewohnern auch ermöglichen, Ausflüge zu machen, einmal auf die Straße zu gehen. Was am Standort Zehntstraße einfach zu machen ist. Auch Dank Aufzug im Gebäude.

    Ganzheitlicher Ansatz

    Das Konzept sieht laut Bürgermeisterin Sorya Lippert auch der Schweinfurter Stadtrat positiv. Sie persönlich schätze den ganzheitlichen Ansatz aus Intensivpflege und medizinisch therapeutischer Betreuung. Wichtig sei ein solches Angebot auch angesichts der demografischen Entwicklung, so Lippert.

    Alles Gute im Namen der beiden Kirchen wünschte auch Diakon Thomas Weiß, der die Räume segnete.

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