Der Wahlkampf in Schweinfurt geht in die heiße Phase. Am 15. März werden Stadtrat und Oberbürgermeister gewählt. Wie sehr interessieren sich die Bürger der Stadt für Kommunalpolitik und die anstehenden Wahlen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wurden in der Innenstadt 50 Passanten befragt. Auch wenn die Umfrage keine repräsentativen Ergebnisse liefert, zeigt sie ein grobes Meinungsbild der Schweinfurter zur Kommunalpolitik.

Ist eine Politikverdrossenheit auch in Schweinfurt zu spüren? Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer (27 von 50) musste zugeben, dass ein lokalpolitisches Interesse entweder kaum oder gar nicht besteht. Von dieser Gruppe wiederum hatten elf Personen sogar komplett "die Schnauze voll", weil die Politiker ja sowieso machen würden, was sie wollen. Immerhin 23 der 50 Befragten gaben an, sich im Allgemeinen für die Kommunalpolitik zu interessieren, 15 von ihnen sprachen sogar von sehr großem Interesse.
OB Remelé: Amtsbonus durch Bekanntheitsgrad?
Drei Kandidaten streiten dieses Jahr um das höchste Amt im Schweinfurter Rathaus: Marietta Eder von der SPD und Holger Laschka von den Grünen treten an, um den amtierenden Oberbürgermeister Sebastian Remelé zu beerben. Dieser möchte jedoch weiter im Amt bleiben.
Bei Oberbürgermeisterwahlen wird oft von einem Amtsbonus gesprochen, der dem amtierenden OB eine bessere Ausgangslage verschaffen soll. Auch für die kommende Wahl in Schweinfurt scheint dieser Effekt zuzutreffen. Gefragt nach den Namen der drei Kandidaten, ist es wenig verwunderlich, dass OB Remelé den größten Bekanntheitsgrad genießt. 29 der 50 Befragten konnten ihn als einen der Kandidaten nennen. Marietta Eder hingegen kannten nur 15, Holger Laschka immerhin 17.

Breite Vielfalt an Wahlkampfthemen
Bei der Frage nach den wichtigsten Wahlkampfthemen zeigte sich, dass die Bürger Schweinfurts eine ganze Bandbreite an verschiedenen Interessen aufweisen. Besonders am Herzen liegen den Schweinfurtern (jeweils 10 mal genannt) die Themenkomplexe rund um die städtische Entwicklung sowie das Thema Wohnen und Mieten. Direkt dahinter folgt der Umwelt- und Klimaschutz, der auch vor Ort immer präsenter zu werden scheint und von acht Personen als zentraler Aspekt angeführt wurde.
Sechs Personen sprechen dem Umgang der Parteien mit dem Thema Flucht und Asyl eine entscheidende Rolle zu. Von nicht zu unterschätzender Bedeutung scheinen auch die Pläne mit dem beabsichtigten Neubau des Friederike-Schäfer-Heims zu sein. Diese wurden von immerhin fünf der Befragten explizit angesprochen. Jeweils viermal genannt wurden zudem auch die Bereiche Bildung und Verkehr.
Einzeln geäußert wurden zum Beispiel eine bessere Unterstützung für Senioren und behinderte Mitbürger. Auch eine Ausweitung der Möglichkeiten im Schweinfurter Nachtleben wurde von einem Befragten thematisiert.
