Träume leben. Isolde Folger gehört zu den Menschen, die das geschafft haben. Der Weg dorthin war nicht einfach, sie hat viel Energie auf der Strecke gelassen, es war nicht immer leicht, es gab Höhen und Tiefen, sagt sie. Und: „Ich bin glücklich, ich habe meinen Traum gelebt.“
Kunst, Malerei, ist einer ihrer Träume. Vor zehn Jahren hat sie ihr Atelier eröffnet. In Lindach, wo sie aufgewachsen ist, an ihrem Elternhaus. Mittlerweile hat sie die Scheune ihrer Eltern zum Wohnhaus umgebaut. Auch das ein Traum. „Mit fünf, sechs Jahren hab ich immer gesagt, ich will hier mal wohnen.“
Heimat, Wurzeln sind wichtig für die 48-Jährige, die erst relativ spät zur Malerei kam. Als Kind hätte sie gerne gemalt, das war aber damals nicht vorgesehen für ein Mädchen vom Land. Ihre Schwester schenkte ihr vor 28, 29 Jahren Bilder von Ernst Fuchs. Das war der Auslöser, ihren Traum zu leben, Kunst zu machen. „Ich habe mich hingesetzt und gemalt und dann nicht mehr aufgehört, bis heute.“
„Das ist mein Ruhepol, hier tanke ich auf“
Isolde Folger über ihre Heimat
Isolde Folger hat Erfolg mit ihren Bildern. Sie kann von ihrer Kunst leben. Das macht sie stolz, auch wenn sie sagt „das hätte ich früher nie geglaubt.“ Stolz ist sie aber auch auf ihren Mut, ihr Leben anzupacken, ihre Stärke: „Ich habe mir alles selbst aufbauen müssen.“
Erfolg, das heißt auch Reisen, Ausstellungen im Ausland, prominente Kunden, auch als Dozentin hat sich Isolde Folger einen Namen gemacht. Trotzdem ist Isolde Folger bodenständig geblieben. Sie spricht Fränkisch, dazu steht sie. Sich verstellen, anders sprechen, weil das halt schicker wäre, ihr ein anderes Image geben würde: Kommt für sie eigentlich nicht in Frage. Nur als kürzlich ein Video über sie gedreht wurde, hat sie den Dialekt runtergeschraubt. So erfolgreich, dass ihre Mutter sie gefragt hat, ob sie synchronisiert worden ist. Heimat, die Wurzeln, das ist wichtig für das Energiebündel. Sie ist gerne unterwegs, freut sich aber immer wieder auf ihr Zuhause. „Das ist mein Ruhepol, hier hole ich mir Kraft, tanke auf.“
Schon als Kind hat sie gerne Sachen gesammelt. Steine, Holzstücke zum Beispiel. Das macht sie jetzt immer noch.
Wenn sie ein interessantes Stück sieht, nimmt sie es mit. Auch wenn es ein Stück verkohlter Ast ist, den sie im Urlaub entdeckt. Da kann ihr Partner Franz Kochseder, selbst Künstler, noch so sehr die Nase rümpfen. Der Ast muss mit. „Ich ziehe meine Inspiration aus der Natur“, sagt sie. Verarbeitet zum Beispiel Stücke von Reben in ihren Bildern. Oder benutzt das verkohlte Holz als Pinsel, als Farbgeber.
„So wie ich bin, so sind auch meine Bilder“, sagt Isolde Folger. Ihre Acryl-Bilder strahlen Energie aus, Selbstbewusstsein, Freude, Begeisterung. Sie sind fröhlich, nicht rätselhaft, offen, aber auch sensibel – wie Folger.
Deswegen fällt ihr es auch nicht leicht, sich von ihren Bildern zu trennen. „Das sind wie meine Kinder.“
ONLINE-TIPP
Einen Filmbeitrag über Isolde Folger gibt es unter www.boesner.tv zu sehen.