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NIEDERWERRN: Ja zu doppelter Buchführung

NIEDERWERRN

Ja zu doppelter Buchführung

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    (ue) Zuletzt hatte es im Finanzausschuss Bedenken ob der Kosten-Nutzen-Rechnung bei der Einführung des Neuen Kommunalen Finanzwesens (NKF) in Niederwerrn gegeben. Nun beschloss der Gemeinderat bei Gegenstimme von Martin Pensel (CSU) fast einmütig die Einführung der doppelten, kaufmännischen Buchführung ab 1. Januar 2009.

    Niederwerrn folgt damit einer Empfehlung des Freistaates Bayern an seine Kommunen, statt der bisherigen „Kameralistik“ das betriebswirtschaftliche Buchungssystem einzuführen, wie dies bereits der Landkreis Schweinfurt getan hat. Es geht darum, die Kostenrechnung transparenter und damit steuerbarer darzustellen.

    Eine erste Eröffnungsbilanz, die Vermögen und Inventar der Großgemeinde aufschlüsselt, soll bis Ende August 2008 vorliegen, auch der kommende Haushalt teilweise schon „doppisch“ dargestellt werden. In zwei Workshops im nächsten Jahr werden dann Gemeinderat und Verwaltung ans NKF herangeführt.

    „Wir haben bereits betriebswirtschaftliche Elemente in die Finanzverwaltung mit einfließen lassen“, sagte Kämmerer Stefan Funk in einem vom Finanzausschuss geforderten „Rechenschaftsbericht“ zum NKF: „Mit Erfolg, wie die Finanzlage zeigt“. Durch die doppelte kaufmännische Buchführung werde die Gemeinde noch kein Unternehmen, Ziel sei eine an den Ressourcen orientierte Darstellung der Finanzlage.

    Funk rechnet mit Gesamtkosten von 71 000 Euro für die Umstellung von Kameralistik auf Doppik: 5000 Euro entfallen auf die neue EDV, bis zu 11 000 Euro für die Workshops, 30 000 Euro auf Personalkosten für Erfassung und Bewertung beweglicher Vermögenswerte sowie 25 000 Euro für die Inventarisierung der Gemeinde-Immobilien. Die Umstellung laufe bereits seit acht Monaten, so Finanzexperte Funk, der von einer Gesamtdauer von insgesamt 24 Monaten ausgeht.

    „Wir identifizieren uns mit dem NKF“, gab Roland Fick die Meinung der Freien Wähler wieder, das System sei sinnvoll und vorteilhaft und seine Fraktion bereit, die Kosten dafür zu übernehmen.

    Er kenne die Vorteile der kaufmännischen Buchführung aus der freien Wirtschaft, sagte Willi Gößmann für die CSU. Es gebe allerdings noch keine Prüfung bei den acht bayerischen Gemeinden, die bereits umgestellt hätten. Bezüglich der Fremdleistungen für die Umstellung könne und müsse Niederwerrn noch Geld durch eigene Arbeit sparen. Elmar Heusinger sah für die CWVO einen Bedarf am neuen System, ein kostenbewusstes Handeln der Finanzverwaltung sei erkennbar. Auch Katrin Treu-Guth stimmte seitens der SPD der Neuorganisation zu.

    Unmut hatte es vorab in den Fraktionen ob einer „Kostenexplosion“ am Block II der Wernauenerneuerung („Brauereisee“) gegeben. Die ursprünglich vorgegebenen Kosten von 260 000 Euro für Kneipp-Beckenanlage mit Park hatten sich in der Zwischenzeit auf 455 000 Euro erhöht. Insbesondere der Brunnen mit Umwälzpumpe trieb den Preis in die Höhe. Aufgrund des Zeitfaktors (die Anlage soll bis Jahresende fertig werden) entschied sich der Rat gegen eine Neuausschreibung. Die Kosten für den Brunnen von rund 30 000 Euro werden als Nachtrag zur Verfügung gestellt. Insgesamt wird nach Einsparungen nun mit Ausgaben von 370 000 Euro gerechnet.

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