Einstimmig hat der Bergrheinfelder Gemeinderat beschlossen, sein eigenes Standesamt weiterzuführen. Dabei ließen sich die Räte durch die Argumente Bürgernähe und Zahlen überzeugen. Der Landkreis verlangt für die Übertragung des Standesamts an das Landratsamt 1,95 Euro pro Einwohner und Jahr, was die Gemeinde bei zirka 5100 Einwohnern jährlich rund 10 000 Euro kosten würde.
Bürgermeister Peter Neubert erläuterte, dass die Verwaltung mit drei Standesbeamten bestens aufgestellt sei. Bei einer Verlagerung des Standesamtes würde nichts eingespart werden. Dagegen würde der Service für die Bürger leiden.
Verwaltungsleiterin Birgit Grob ergänzte, die Kosten für das Standesamt Bergrheinfeld betrügen zwar jährlich etwa 10 000 Euro, doch würden hier auch Einnahmen in Höhe von rund 5000 Euro pro Jahr erzielt. Das Standesamt werde zwar nicht mehr so in Anspruch genommen wie noch vor Jahren, doch mit Blick auf die Zukunft solle es die Gemeinde weiterbetreiben, erklärte zweiter Bürgermeister Dieter Wagner. Außerdem müssten am Landratsamt erst neue Mitarbeiter für die Tätigkeit im Standesamt ausgebildet werden. Weiter verwies er auch auf den Vertrauensschutz für die Bergrheinfelder Mitarbeiter. Gemeinderat Hans Hadasch sieht bei einer Verlagerung die Bürgernähe der Verwaltung gefährdet. „Die Beratung vor Ort ist nicht zu ersetzen“, betonte Gemeinderat Norbert Mohr.