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SCHWEINFURT: Je leichter die Fahrerin, desto schneller der Rennwagen

SCHWEINFURT

Je leichter die Fahrerin, desto schneller der Rennwagen

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    Ließ sich von manch steifer Brise nicht ausbremsen: Das GreenTeam wurde schon zum zweiten Mal Beschleunigungs-Weltrekordler.
    Ließ sich von manch steifer Brise nicht ausbremsen: Das GreenTeam wurde schon zum zweiten Mal Beschleunigungs-Weltrekordler. Foto: Foto: GreenTeam

    Mit ihrem selbst gebauten Elektroauto haben Studenten des GreenTeams an der Uni Stuttgart den Beschleunigungs-Weltrekord zurück nach Deutschland geholt. Die Schwaben unterboten den bisherigen Guinness-Rekord des Akademischen Motorsportvereins an der ETH Zürich um gerade mal sechs Tausendstelsekunden.

    Um die Leistung der „Hochschul-Schrauber“ einordnen zu können, hilft ein Blick auf die Formel 1: Gemessen an den hochgezüchteten Boliden von Rosberg, Vettel und Co. beschleunigen die Studis etwa sechs Zehntel schneller. Eine Zehntelsekunde entspricht ungefähr einem menschlichen Wimpernschlag – und der stellt schon fast eine Ewigkeit dar, wenn man ihn zu den sechs Tausendsteln Vorsprung in Relation setzt, die das GreenTeam jetzt herausfahren konnte. „Die extremen Beschleunigungen und minimalen Unterschiede im Spitzenfeld der selbst gebauten Autos zeigen, dass die Studenten inzwischen in technische Grenzbereiche vorstoßen“, so Manfred E. Neubert, Vorsitzender der Geschäftsführung der SKF GmbH in einer Pressemitteilung. „Anders ausgedrückt: Was die Nachwuchs-Konstrukteure hier bauen, sind wirklich Meisterwerke der Ingenieurskunst.“

    Zum diesen Autos hat die deutsche SKF mehr als 100 Komponenten beigesteuert, so die Mitteilung weiter. Dazu gehören unter anderem Lager und Dichtungen oder auch Gelenkköpfe. Viele davon sind unter Gewichts- und Reibungsgesichtspunkten optimiert.

    „SKF ist ja schon sehr lange mit dem Rennsport verbunden“, erläutert Neubert, „und deshalb verfügen wir über erhebliche Erfahrungen im automobilen Höchstleistungsbereich. Beispielsweise statten wir heutzutage fast jedes Formel 1-Team mit extrem leistungsfähigen Lösungen aus. Umso mehr freue ich mich darüber, dass von unserem Know-how nun auch der Konstrukteurs-Nachwuchs profitieren konnte.“

    Eingefahren haben die Schöpfer des „E0711-5“, so der eher nüchterne Name des Stuttgarter Elektroflitzers, ihren neuen Weltrekord im Rahmen des „Jade Race“ in Mariensiel bei Wilhelmshaven. Im hohen Norden hatte das GreenTeam zwar mehrfach mit dem böigen Wind am vergangenen Wochenende zu kämpfen; am Ende gelang es Fahrerin Prisca Schmid aber doch, zwei extrem schnelle Läufe.

    „Zum Glück ist es mir gelungen, trotz des Windes möglichst wenig zu lenken“, so Prisca Schmid, „denn jede Lenkbewegung kostet wertvolle Zeit.“ Außerdem kam dem GreenTeam das geringe Gewicht der zierlichen Fahrerin entgegen: „Wie beim Auto selbst ist natürlich auch beim Piloten jedes überflüssige Gramm zu viel“, meinte Schmid, „und deshalb hatte ich gegenüber den Jungs in unserem Team deutlich bessere Chancen.“

    Ziel des Projekts ist es, den Studierenden praktische Erfahrungen in Konstruktion und Fertigung sowie wirtschaftlichen Aspekten des Automobilbaus zu vermitteln. Der akademische Nachwuchs soll aktiv gefördert werden, um damit langfristig dem nach wie vor drohenden Ingenieurmangel entgegenzuwirken.

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