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SCHWEINFURT: Jeder Strich ein Augenblick

SCHWEINFURT

Jeder Strich ein Augenblick

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    Am „Fluss“: So nennt Franz Pröbster Kunzel seine Installation in der Galerie im Gewölbe von Monika Meißner-Ludwig.
    Am „Fluss“: So nennt Franz Pröbster Kunzel seine Installation in der Galerie im Gewölbe von Monika Meißner-Ludwig. Foto: Foto: Fuchs-Mauder

    1992 lernte Monika Meißner-Ludwig den Bauern und Künstler Franz Pröbster Kunzel kennen. Sie war begeistert von den Arbeiten aus Naturmaterialien, die der Oberpfälzer in die Landschaft setzte. Aus der Begegnung entwickelte sich eine erste kleine Ausstellung in ihrer damals jungen Galerie im Gewölbe, eine Freundschaft, die bis heute hält, und der Wunsch, diesen Künstler in Schweinfurt in einer großen Ausstellung zu zeigen.

    18 Jahre später ging der Wunsch in der Kunsthalle in Erfüllung. Unter dem Titel „Sein und Zeit“ ermöglichen die Museen und Galerien – wie berichtet – einen Blick auf das umfangreiche Schaffen des 60-Jährigen. Parallel dazu stellt „Kunzel im Gewölbe“ (so der Titel) bei Meißner-Ludwig aus. Und es scheint, als ob sich die Erde- und Aschebilder, die Assemblagen und Objekte auf dem uralten Steinfußboden und an den weiß gekalkten Wänden viel wohler fühlen als in der großen kühlen Halle.

    Der Schwerpunkt liegt auf dem Thema Reihung, mit dem sich Pröbster Kunzel schon sehr früh beschäftigt und das er seitdem oft variiert hat. Wenn er über Monate hinweg jeden Tag eine Kerbe in ein Holz ritzt oder mit Tusche einen kleinen Strich auf ein Papier oder in Asche setzt, macht er Zeit sichtbar. Jeder Strich ein Augenblick. Auch die unregelmäßigen schwarz-weißen Linien auf Filz, die an Ackerfurchen erinnern, nennt er Reihung.

    An den Blick aus der Vogelperspektive auf die Erde erinnern die Spuren auf den Traum-Zeit-Scheiben. In diesen Arbeiten, auch in den Schreinen und Altären, ist Kunzels Nähe zum Mythischen sehr deutlich spürbar.

    In den Asche-und Pixelbildern, auch in der Rauminstallation „Fluss“, kommt eher der „Art-in-Nature-Künstler“ als der Schamane zum Vorschein. Mehrere Skizzenbücher zeigen, dass Franz Pröbster Kunzel ein sehr guter Beobachter und Zeichner ist. Katharina Winterhalter

    „Kunzel im Gewölbe“, Judengasse 15, bis 29. Januar 2011. Geöffnet: Di bis Do 13 bis 19 Uhr, Fr 10.30 bis 19 Uhr, Sa 10.30 bis 16 Uhr.

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