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GEROLZHOFEN: Jesus auf seinem Leidensweg begleitet

GEROLZHOFEN

Jesus auf seinem Leidensweg begleitet

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    Weich, aber dunkel: So beschrieben die Kinder beim ökumenischen Kinderkreuzweg in Gerolzhofen die Erde, die sie in ihren Händen hielten. An der dritten Station hier am Friedhof stand das Symbol „Erde“ sinnbildlich für den Tod Jesu.
    Weich, aber dunkel: So beschrieben die Kinder beim ökumenischen Kinderkreuzweg in Gerolzhofen die Erde, die sie in ihren Händen hielten. An der dritten Station hier am Friedhof stand das Symbol „Erde“ sinnbildlich für den Tod Jesu. Foto: Foto: Dominik Dorsch

    Auch wenn das Wetter sich der sowieso schon recht tristen Stimmung am Karfreitag angepasst hatte, versammelten sich äußerst viele Kinder mit ihren Eltern am Bildstock gegenüber der Erlöserkirche, um gemeinsam den ökumenischen Kinderkreuzweg zu bestreiten. Ein Team aus evangelischen und katholischen Mitarbeitern hatte vier Stationen vorbereitet, an denen gesungen und meditiert wurde, Bibelworte gelesen wurden und vor allem die Kinder im Mittelpunkt standen. Diese durften stets aktiv mitwirken, beispielsweise ein Kreuz aus vielen kleineren Brettern legen. Außerdem stand jede der vier Stationen unter einem bestimmten Symbol, das den Leidensweg Jesu für die Kinder „be-greifbarer“ machen sollte.

    Zu aller erst bekamen die Kinder einen kleinen Stein. Dieser habe Ecken und Kanten, drücke Kälte und Härte aus, wie einige Kinder treffend feststellten. „Steine können aufs Herz oder die Seele drücken und zur Last werden“, ergänzte eine Mitarbeiterin des Kreuzweg-Teams. Weiterhin erhielten die Kinder ein kleines Tontöpfchen, in das sie den Stein legten.

    An der zweiten Station stand das Holz im Vordergrund. Ein schweres Kreuz aus Holz sei nicht alleine zu tragen, war hier die elementare Aussage. Die Anwesenden gedachten in diesem Zusammenhang auch den Menschen, die „ein schweres Kreuz“ zu tragen haben und deshalb Hilfe brauchen. Ein kleines Holzstückchen erweiterte den Inhalt des Tontöpfchens für die Kinder.

    Am Friedhof angekommen bekamen die Kinder von den Mitarbeitern der beiden Kirchen Erde in ihre Hände, die sie wie eine Schale öffneten, gestreut. In diese Erde wurde Jesus nach seinem Tod gelegt. „Unter der Erde ist es dunkel, aber wir wissen und vertrauen: Er wird nicht dort bleiben“, lautete der Ausblick auf Ostern an der dritten Station. Die Kinder legten die erhaltene Erde kurze Zeit später dann behutsam in ein Kreuz aus Seilen. „Aus Erde wächst neues Leben“, hieß es. Schließlich füllten die Kinder noch ihr Töpfchen randvoll mit fruchtbarer Erde.

    An der letzten Station drehte sich wiederum alles um das Weizenkorn. Ein Kreuz aus Körnen wurde gemeinsam gelegt und die Kleinsten erhielten jeweils ein Weizenkorn, das sie in ihr terracottafarbenes Töpfchen einpflanzten. Ein Weizenkorn sei zwar unbedeutend und klein, aber wenn es in die Erde fällt und stirbt, dann könne Neues wachsen und vielfach Frucht bringen, erklärten die Mitarbeiter. Mit dem Vers „Geh mit uns auf unserem Weg“ beendeten die versammelten Gläubigen gesanglich jede Station.

    Viel Disziplin bewiesen die Kinder auch auf dem Weg von Station zu Station. Hier bat sie der evangelische Pfarrer Jean-Pierre Barraud zuvor, möglichst nicht oder nur leise zu sprechen und in angemessenem Tempo zu laufen.

    Ebenso seit vielen Jahren gute Tradition in der Steigerwaldstadt ist auch die „Musik zur Sterbestunde Jesu“ am Karfreitag in der evangelischen Erlöserkirche. Hierbei erklangen eher ruhige und besinnliche Töne, unter anderem einige Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann. Diese wurden fast bis zur Perfektion von Katrin Schreck (Oboe) von der Hochschule für Musik in Würzburg und von Dekanatskantor Reiner Gaar (Orgel) vorgetragen. Die Andacht leitete Pfarrer Jean-Pierre Barraud.

    Der Gerolzhöfer Reiner Gaar spielte auch seine eigens entworfenen Orgelpartita über „Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen“, wobei jeder der insgesamt fünf Teile mit einem Zitat wie beispielsweise „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ aus dem Matthäus-Evangelium überschrieben ist.

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