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Jugendherberge mit Hotelservice

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Jugendherberge mit Hotelservice

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    Die afz-Verantwortlichen wissen wohl, wie anschaulich eigenes Erleben ist. Also führen sie die Stärken des Hauses live vor: hübsch eingedeckter Tisch, mit Kerzen, stilvolle Gläser zu Wein und Wasser, Drei-Gänge-Menu mit Süppchen, Geschnetzeltem, Dessert. Dies alles serviert von zwei jungen Frauen - mit Ansage des Gerichts, aufmerksam sofort nachschenkend, bevor im Glas Ebbe droht.

    Ähnlich aufwändig wie an diesem Tag, mal abgesehen von der edlen Tischdeko und den Stilgläsern, wird in der Nierderwerrner Straße 171/2 jeder Jugendherbergsgast umhegt. Das Essen nehmen die jungen Servicekräfte auf und servieren es am Tisch. Das Bett muss niemand selbst hinfalten, es wird gemacht. Das ist einzigartig an dieser Jugendherberge und dem Umstand zu verdanken, dass das Haus seit einem Jahr vom größten Bildungsträger der Region geführt wird, dem afz.

    Das afz bildet hier nämlich - zur Zeit 31 - junge Frauen und Männer zum Koch und zur "Fachkraft im Gastgewerbe" aus. Es sind so genannte benachteiligte Jugendliche, die in Betrieben draußen keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, aber durch das afz in der Jugendherberge - stark gefördert von der Agentur für Arbeit - dennoch eine äußerst praxisnahe Ausbildung erfahren. Die Küche kocht, wie jedes andere Gasthaus auch, mit einem erfahrenen Küchenmeister vorndran und Azubis. Auch der Zimmerservice muss wie im Hotel ran. Bei allen kann's auch mal spät werden - wie im echten Leben.

    Eine Kombination der Vorteile scheint hier gelungen: Den Jugendherbergsgästen geht's wie im Hotel, junge Menschen bekommen eine solide, praxisnahe Ausbildung, und das afz kann mit diesem fast einzigartigen Merkmal - Jugendherberge als Hotelrestaurant - in seiner Werbung punkten und das Haus besser auslasten. Bei Letzterem, so hoffen die afz-Verantwortlichen - Geschäftsführer Reinhold Pitz-Jannsen, HoGa-Leiter Dieter Bauer und Herbergsleiter Christof Groß - möge ein Durchbruch schon heuer gelingen.

    Letztes Jahr war zu wenig Zeit, denn in der ersten Jahreshälfte wurde das Haus aufwändig mit großem Einsatz und auch Fantasie erneuert. Die beeindruckenden Fotos und Vorteile der Herberge waren in dem wichtigen Verzeichnis des Jugendherbergswerkes, dessen Mitglied das Haus ist, noch nicht enthalten. Von der neuen Ausgabe erhoffen sich Pitz-Janssen, Groß und Bauer mehr Feedback, außerdem wird das Haus im Internet als universalem Medium beworben.

    Doch die nachhaltigste Werbung versprechen sich die afz-ler von der Mundpropaganda, nach dem Motto: Nichts ist besser als zufriedene Schulklassen. Eine erste Klasse - 50 Schüler aus Kassel - war im letzten September fünf Tage hier, "und die waren begeistert", sagt Groß. Die Woche war komplett durchstrukturiert und organisiert - einschließlich Radl-Tour nach Haßfurt und kalt-warmem Buffet bei der Rückfahrt im Sportheim von Untertheres. Das Buffet natürlich aus der afz-Küche.

    Die neue Jugendherberge bietet organisierte, thematische Fünftages-Programme - mit Schifffahrt, Stadtführung, Betriebsbesuch, Fahrten in die Natur, Museumsbesuch, mit sportlichem Schwerpunkt: Die Auswahl ist sehr groß, Lehrer und Schüler bekommen sie quasi serviert - so wie das Essen. Das wirtschaftliche Nahziel ist eindeutig: die Besucherzahl von 7500 in 2004 auf 9500 bis 10 000 in diesem Jahr zu erhöhen. Und was zahlt der Gast? Für Übernachtung mit Frühstück 15,85 Euro, für Vollverpflegung 22,95 Euro.

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