Die Jugendzeit gilt gemeinhin als eine der wichtigsten Phasen im Leben eines Menschen. Mit ihr gehen viele Erinnerungen und Erfahrungen einher, welche für die Persönlichkeit prägend sind und nicht selten ein Leben lang nachwirken.
Die Jugendzeit von Hilmar Spiegel und vieler gleichaltriger Zeitgenossen spielte sich "zwischen Hirschen, Stern und Sonne" ab. Grund genug für den rührigen Historiker, ein Buch über die "Jugendzeit in Zeilitzheim" zu verfassen, in welcher - wie der Untertitel bereits verrät - jenes Dreieck zwischen "Hirschen, Stern und Sonne" einen maßgeblichen Einfluss sowohl auf die Entwicklung der Jugendlichen als auch auf die Ortsgeschichte hatte. Hinter den Begriffen verbergen sich – nur für Einheimische auf den ersten Blick erkennbar – drei ehemalige Gasthäuser des Ortes.
Das neue Werk ist die Fortsetzung seines ersten Werkes "Kinderzeit in Zeilitzheim. Zwischen Lehmagruam, Allerberch und Humbl", was bereits im Jahr 2012 erschienen ist. Die Jugendzeit beschreibt Spiegel in dem in Kürze erscheinenden Werk als eine Zeitspanne des Aufbruchs und Aufschwungs. In dieser, seiner Jugendzeit, wurde vieles im Ort erst geschaffen und ganz neue gesellschaftliche Strukturen aufgebaut.
Sachlich, aber stets gewohnt pointiert
Mit Begeisterung, wenn notwendig sachlich, aber stets gewohnt pointiert, erzählt Spiegel von dieser Lebensphase. Der Autor lädt mit diesem Buch die Leser ein, in längst vergangene Tage und Erinnerungen Zeilitzheims einzutauchen. Liest man sich erst einmal in das Werk ein, gewinnt man schnell den Eindruck selbst ein Teil dieser Zeit zu sein, welche der Autor mit vielen Facetten und ganz persönlichem Einschlag schildert.

Das kontinuierliche Herstellen von Bezügen zu gesellschaftlichen oder weltpolitischen Entwicklungen hilft sicher nicht nur jüngeren Lesern, die Erzählungen aus der Ortsgeschichte in den historischen Gesamtkontext einordnen zu können. Das neue Buch gibt zudem einen kurzen Einblick – wie in einem Zeitraffer vom Mittelalter bis in die Neuzeit – in die Geschichte des Ortes Zeilitzheim.
Hilmar Spiegel erzählt von Lebensumständen, Begebenheiten, Eindrücken und den Lebens- und Aufbauleistungen der Vorfahren zum Wohle der Gemeinde und ihren Bürgern. Der wirtschaftliche und politische Aufstieg dieses Landes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der rasant steigende Wohlstand sowie die kulturellen Beiträge der Bürger, der Vereine und der Gemeinde verbinden eine ganze Nachkriegsgeneration. Die gemeinsamen Erlebnisse von der Kinderzeit bis heute stärken den Zusammenhalt und machen dabei stolz auf dieses Dorf – "unser Dorf", so der Autor.
Erinnerungen an zahlreiche Persönlichkeiten wie Pfarrer und Lehrer
Enthalten sind Erinnerungen an zahlreiche Persönlichkeiten wie Pfarrer und Lehrer, dazu an Bräuche, Gepflogenheiten und Streiche. Ebenso werden ganz besondere Vorkommnisse, wie die Gründung der ersten Jugendfußballmannschaft des SC Zeilitzheim oder das einst angesagteste Sonntagsvergnügen im Dorf, das Kegeln im Wirtshaus, geschildert.
Die öffentliche Buchpräsentation findet am Samstag, 16. November, um 19 Uhr im Schloss Zeilitzheim statt. Schirmherr ist Landrat Florian Töpper. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen, heißt es von Seiten des Historischen Arbeitskreises. Der Autor Hilmar Spiegel freut sich, zahlreiche Gäste zu diesem besonderen Event begrüßen zu dürfen.
Von diesem Tag an wird auch das Buch zu einem Preis von 29,95 Euro zu erwerben sein. In der Folge beim Autor selbst oder bei der Gemeinde Kolitzheim. Der Erlös aus dem Verkauf wird ausschließlich für weitere Aktivitäten des ehrenamtlich tätigen Historischen Arbeitskreises verwendet, betonte Spiegel.

Ganz besonderer Dank galt seiner Schwiegertochter Tina Spiegel, die dem Autor als Lektorin des S. Fischer Verlags eine wertvolle Hilfe war. Sein Enkel Elias Spiegel hatte in fast dreijähriger Arbeit das Schreiben des Textes mit ihm übernommen und ohne seine computertechnischen Fähigkeiten wäre das Buch in dieser Form nicht entstanden, so der Autor. Die Bilder im Buch stammen aus Spiegels umfangreichem Privatarchiv sowie aus dem Archiv der Gemeinde Kolitzheim.
Die Idee für den Titel kam Spiegel während der Corona-Zeit als das 50-jährige Jubiläum des Männerchors "Frohsinn" geplant, aber pandemiebedingt aufgeschoben werden mussten. Die Anfänge der Sängergruppe gingen vor mehr als 70 Jahren auf spontane Gesänge bei Bier und Wein im Gasthaus "Zum Stern" zurück.
Hilmar Spiegel, selbst leidenschaftlicher Chorsänger und jahrzehntelanges Mitglied im evangelischen Posaunenchor, kam dabei im Gespräch mit seinem Nachbarn und Sangesbruder Herbert Kleinhenz sogleich ein Lied in den Sinn. "Schön ist die Jugend, bei frohen Zeiten, schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr, niemals wieder her!"
Und gerade auch deshalb ist es von unschätzbarem Wert, dass Hilmar Spiegel all seine Erinnerungen und Recherchen zur Jugendzeit in Zeilitzheim nun in einem 250-seitigen Werk mit 120 zum Teil farbigen Bildern aufgeschrieben und somit für die Nachwelt erhalten hat.