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Stadtlauringen: Jung und Engagiert im Metzgerhandwerk

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    Ein Präsent und Dank erhielt Elias Schoppel (rechts) von Bürgermeister Friedel Heckenlauer bei der Gemeindeehrung am Erntedankfest.
    Ein Präsent und Dank erhielt Elias Schoppel (rechts) von Bürgermeister Friedel Heckenlauer bei der Gemeindeehrung am Erntedankfest. Foto: Rita Steger-Frühwacht

    20 Jahre jung ist Elias Schoppel und hat schon die Meisterprüfung des Metzgerhandwerks in der Tasche. Mit viel Fleiß und Engagement für die Herstellung von guten Fleisch- und Wurstwaren kann er sich trotz seines jugendlichen Alters seit Dezember 2017 Metzgermeister nennen. Aufgewachsen ist der Jugendliche in Stadtlauringen, wo seine Familie 1997 einen Metzgereibetrieb übernommen hat. Vater Georg ist selbst Metzgermeister, sodass sein Sohn Elias die Lehrjahre im elterlichen Betrieb absolvieren konnte.

    Nach dem Realschulabschluss mit guten Noten in Hofheim wägte Elias Schoppel zwei Möglichkeiten seines weiteren beruflichen Werdegangs ab. Einerseits hatte er den Wunsch, sofort eine Metzgerlehre zu beginnen, andererseits könnte er eine Lehre als Koch dieser beruflichen Ausbildung vorschieben, so seine Überlegungen. Letzteres würde ihm viel Wissen vermitteln können, wenn es ums Catering im Betrieb ging. "Denn das könnte in unserer Metzgerei noch weiter ausgebaut werden", so seine Sicht.

    Dass er sich gleich für die Metzgerlehre entschied, war der Personalsituation geschuldet, unter der viele Handwerksbetriebe, besonders aber die in der Lebensmittelverarbeitung, in der Region leiden. "Es sind kaum Leute zu finden, die in einer Metzgerei arbeiten wollen", berichtet der Vater. "Es war schon schwierig genug, die Berufsschultage von Elias zu überbrücken", setzt seine Mutter hinzu. Im Familienbetrieb arbeitet neben den Eltern und Elias auch seine Schwester Anna mit, die in diesem Jahr ihre Lehre als Fleischfachverkäuferin als Innungsbeste in Unterfranken abschloss. Weitere Teilzeitkräfte ergänzen das Team.

    Lehre in zwei Jahren absolviert

    "Im Praxisunterricht habe ich das gemacht, was ich zuhause im Betrieb auch gerne mache: die Wurstherstellung", sagt Elias Schoppel, Juniormetzger im Stadtlauringer Familienbetrieb.
    "Im Praxisunterricht habe ich das gemacht, was ich zuhause im Betrieb auch gerne mache: die Wurstherstellung", sagt Elias Schoppel, Juniormetzger im Stadtlauringer Familienbetrieb. Foto: Rita Steger-Frühwacht

    In der Berufsschule Haßfurt zeichnete sich Elias Schoppel während seiner Metzgerlehre durch Fleiß und gute Noten aus, sodass er auf Anraten seines Lehrers Wilhelm Pfannkuch die Lehrzeit auf zwei Jahre verkürzte. Wilhelm Pfannkuch, selbst Metzgermeister, war auch zuständig für den Praxisunterricht, "der abgestimmt war auf den mittelständischen Handwerksbetrieb" erinnert sich Elias Schoppel. Kein Wunder, dass dieser Unterricht neben Mathematik ein Lieblingsfach von ihm war, denn bei Wilhelm Pfannkuch lernten die angehenden Gesellen den Schinken zu pökeln oder Füllungen für Rollbraten herzustellen.

    Nach der Gesellenprüfung im Sommer 2017 schloss er sofort im September die Ausbildung zum Meister in der privaten Fleischermeisterschule in Landshut an. In einem Vierteljahr Vollzeitunterricht mit zwölf bis 14 Unterrichtsstunden am Tag, auch an Sonn- und Feiertagen, wurde er hier auf die Meisterprüfung durch die Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz vorbereitet. "Die jungen Leute sollen im Betrieb nicht länger fehlen", meint sein Vater.

    Bei dieser Intensität der Ausbildung kam ihm das Erlernte aus der Berufsschule zugute. Wieder machte ihm der Praxisunterricht viel Freude, der hier in wesentlich höherer Stundenzahl erteilt wurde als bei der Lehrlingsausbildung. "Wir haben rund 100 Wurstsorten hergestellt und analysiert, darunter auch die Münchner Weißwurst", erinnert sich Elias Schoppel. Vertiefen konnte er auf der Meisterschule vor allem seine Kenntnisse in der Betriebsführung.

    Babyshower Party als Thema der Meisterprüfung

    Bei seiner Meisterprüfung hatte er das Thema Catering für eine Babyshower Party, eine Willkommensfeier für ein Neugeborenes. Es galt Gerichte auszuwählen, zuzubereiten, das Büffet aufzubauen, die Arbeitsanleitung zu schreiben und ein Fachgespräch darüber mit Teilnehmern der Prüfungskommission zu führen. Weitere Prüfungseinheiten waren die schriftliche Abfrage rund um Fleisch und Wurst sowie über kaufmännische Themen und das fachgerechte Zerlegen und Zuschneiden von Fleisch. Durch eine Seminararbeit, die in erster Linie Didaktik und Arbeitsrecht zum Inhalt hatte, qualifizierte er sich als Ausbilder im Metzgerhandwerk.

    "Die Arbeit als Metzger im eigenen Betrieb macht mir Spaß", deshalb ist für ihn die Sechs-Tage-Woche kein Problem. Zudem gefällt ihm die Eigenständigkeit sehr, da er zusammen mit seiner Familie im Betrieb Entscheidungen treffen kann. So hat er schon Neuerungen in der Stadtlauringer Arbeitsstätte eingebracht. "Hauptsächlich im IT-Bereich, so sind wir gut gerüstet für die Zukunft mit steigender Bürokratie", meint sein Vater. Aber auch bei baulichen Veränderungen, beim Kauf neuer Maschinen oder die Optimierung von Arbeitsabläufen setzte Elias Schoppel seine Kenntnisse ein.

    In seiner Freizeit lässt er die Metzgerei und sein Heimatdort Stadtlauringen beim Quad Fahren dann doch für einige Stunden weit hinter sich.

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