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"Junge, komm bald wieder"

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"Junge, komm bald wieder"

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    Der Musikant Armin Hampe sorgt mit seinem hanseatisch-zurückhaltenden Spiel für ein wohltuendes
Kontrastprogramm zu den Marktschreiern des Hamburger Fischmarkts.
    Der Musikant Armin Hampe sorgt mit seinem hanseatisch-zurückhaltenden Spiel für ein wohltuendes Kontrastprogramm zu den Marktschreiern des Hamburger Fischmarkts. Foto: FOTO LASZLO RUPPERT

    Schweinfurt (her) Bei hoffnungsvollen acht Grad Celsius und blauem Himmel ist am Samstag Mittag der Hamburger Fischmarkt vor dem Rathaus gut besucht. Die Marktschreier überbieten sich an Lautstärke und oft derben Sprüchen - der Musikant Armin Hampe aber sorgt mit seinem hanseatisch-zurückhaltenden Spiel für ein wohltuendes Kontrastprogramm.

    Hampes Bühne ist ein PKW-Anhänger, der gerade Platz hat für ihn, einen Stuhl, zwei Keyboards und einen kleinen Heizlüfter. Heute sind die Bankreihen vor ihm gut besetzt, die Menschen lassen es sich gut gehen, nehmen die Live-Musik als nette Zugabe - vergessen manchmal zu applaudieren. Dafür kommen Kenner, die ihn für seine gut gemachte Unterhaltungsmusik loben.

    Mit Recht, denn was Armin Hampe zusammen mit einem unsichtbaren Bassisten und einem Schlagzeuger - wozu gibt es die Technik - zum Klingen bringt, ist ein bunter Mix aus Seemannsliedern, Songs von Hans Albers und Freddy, Tagesschlagern, Evergreens und Stimmungsmusik. Da darf dann "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" ebenso nicht fehlen wie "Ein Prosit der Gemütlichkeit". Aber amerikanische Standards wie "I can't give you anything but love" verraten, dass Armin schon in "besseren Häusern" - als in seiner rollenden Musikbox - gespielt hat.

    Musik machen mit Akkordeon, Keyboards oder Schlagzeug, das habe ihn sein ganzes Leben begleitet, erzählt Hampe in einer Kaffeepause. Egal ob sein offizieller Job nun Elektromaschinen- oder Antennenbauer war, oder ob er viele Jahre bei der Hamburger Finanzbehörde die Registratur leitete. Und wenn er erzählt, merkt man schnell, dass ihm seine musikalischen Tätigkeiten immer mehr Spaß gemacht haben.

    Und die waren oft abenteuerlich, auf jeden Fall aber abwechslungsreich: Das begann mit sonntäglichem Musik spielen ab fünf Uhr früh in einer Alkohol geschwängerten Kneipe auf dem echten Hamburger Fischmarkt.

    Zehn Jahre lang verwöhnte er mit einer kleinen Band die Kontakt suchenden Gäste im Café Lausen auf der Reeperbahn, dann war wieder das "Orchideencafé" im "Planten und Blomen" angesagt. Seit 17 Jahren reist der Junggebliebene mit dem "Fischmarkt on Tour" durch Süddeutschland, Österreich und Südtirol. Doch mit dem Ausland will er kürzer treten, denn ab und zu möchte er zwischendurch mal nach Hause - eine Tour dauert immerhin fast ein halbes Jahr.

    Da passt ihm Schweinfurt wegen der relativ kurzen Entfernung zu Hamburg ganz besonders. Außerdem sei er hier im Café Götz in Oberndorf prima untergebracht. Und wenn ihm Horst Schneider, rühriger Organisator des Fischmarkts, grünes Licht gibt, komme er auch im nächsten Jahr gern wieder nach Schweinfurt. Dann ist der Hamburger Musikant 73 Jahre alt.

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