Schweinfurt (hg) Auf eine fast 100-jährige Tradition blickt der Brieftaubensport in Schweinfurt und Umgebung zurück. Um 1920 wurden die ersten Brieftaubenzuchtvereine gegründet und Wettflüge mit Entfernungen bis zu 800 Kilometern durchgeführt. Damals erfolgte der Taubentransport zum Auflassort in großen Weidenkörben mit der Bundesbahn.
1963 wurde der erste "Kabinenexpress" zum besseren und flexibleren Transport der Tauben angeschafft. Nach 41 Dienstjahren wurde das veraltete Fahrzeug aber den Anforderungen der EU-Tierhaltungs- und Transportvorschriften nicht mehr gerecht. Ein neuer Brieftauben-Spezialtransporter (Kabinenexpress, intern KABI) musste für die Saison 2005 beschafft werden. Die Gesamtkosten für das Fahrzeug, Chassis und Spezialaufbau, belaufen sich auf rund 113 000 Euro, für die Züchter ein gewaltiger Kraftakt, wie Edwin Augsburger, 1. Vorsitzender der Reisevereinigung betonte. Am Donnerstag wurde das Fahrzeug offiziell in Dienst gestellt und von Pfarrer Franz Mazcyk, selbst aktiver Züchter, gesegnet.
4032 Tauben finden in speziellen Boxen (sieben Reihen neben- und neun Boxen übereinander) in dem KABI Platz. Die Boxenabmessungen entsprechen den aktuellen Vorschriften der Tierschutztransportverordnung.
115 Züchter, davon 28 Jugendliche, als aktiv reisende Sportsfreunde in der Brieftauben-Zucht- und Transportgemeinschaft verteilen sich auf die drei Reisevereinigungen Schweinfurt, Haßfurt und Waigolshausen. Das Einzugsgebiet der Sportfreunde liegt in einem Umkreis von Eltmann im Osten, Eltingshausen im Westen, Dippach im Süden und Ballingshausen im Norden.