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SCHWEINFURT: Kakteen aus dem Winterschlaf erwacht

SCHWEINFURT

Kakteen aus dem Winterschlaf erwacht

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    Kleine Schwester, großer Bruder.
    Kleine Schwester, großer Bruder. Foto: Foto: Anand Anders

    Im Mai und Juni blühen die meisten Kakteen, weshalb die Redaktion jetzt das Gewächshaus von Günter Stoll besucht hat, das auf mehreren Etagen mit den stacheligen Pflanzen bestückt ist. Im Gespräch informierten Günter Stoll und Hans-Ulrich Swoboda, zweiter Vorsitzender der Schweinfurter Kakteenfreunde, über die Pflege der Sukkulenten (=saftreiche Pflanzen) im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter.

    Ruhezeit ist Trockenzeit

    Über den November, den Dezember und den Januar erstreckt sich die Ruhezeit der Kakteen, deren natürliches Vorkommen auf den amerikanischen Kontinent beschränkt ist (Ausnahme Rhipsalis baccifera). Von Patagonien (südliches Argentinien und Chile) bis in das südliche Kanada gedeihen über 100 Gattungen mit knapp 2000 Kakteenarten. Die kleinste Kaktee (Blossfeldia liliputana) hat einen Durchmesser von gerade einmal einen Zentimeter, die größte wird bis zu 15 Meter hoch (Carnegiea gigantea). Kakteen erreichen ein Alter von bis zu zwölf, aber auch bis zu 200 Jahren.

    In der Ruhezeit überwintern die meisten Kakteen am besten an einem hellen Standort bei einer Temperatur von fünf bis acht Plusgraden. Gegossen werden sie in dieser Zeit nicht. Das Wachstum soll ruhen, eine Vergeilung (durch Mangel an nutzbarem Licht) verhindert werden. Simuliert wird mit der ausbleibenden Wasserversorgung zudem die für viele der ursprünglichen Wuchsgebiete typischen Trockenzeiten.

    Umtopfen im Winter

    Der Winter ist die beste Zeit für das Umtopfen. Pi mal Daumen gilt, dass das Wurzelwerk ähnlich groß wie das Gewächs oberhalb der Bodenkante ausfällt. Einige Flachwurzler benötigen für die Wurzeln jedoch auch bis zu fünfmal mehr Platz, einige Rübenwurzler brauchen für die wasserspeichernde Wurzelrübe einen tieferen Topf.

    Kakteen gehören nicht in Blumenerde, sondern in Lehm, Ton und Geröll, oder gar in reinen Quarzsand. Mineralisch und ohne Humus soll der Nährboden sein. Frischluft brauchen die Kakteen zu jeder Jahreszeit.

    Wachstum und Blütezeit

    Im Februar beginnt mit dem Ansprühen der Pflanzen die Aufweckphase. Wenn mit den ersten Wassergaben das Wachstum einsetzt, ist regelmäßiges Gießen angesagt. Danach sollte das Substrat gänzlich durchfeuchtet sein. Gießen auf die Pflanze oder in eine Schale unter den Topf verträgt die Kaktee. Erst wenn der Boden gänzlich trocken ist, ist die Zeit reif für den Nachschub aus der Gießkanne. Kommt mit der Frühlingswärme die Pflanze aus dem Haus in die Sonne, droht Sonnenbrand. In den ersten zwei Wochen muss die Kaktee deshalb mitunter abgeschattet werden.

    Hartes, also sehr kalkhaltiges Wasser mögen die Sukkulenten nicht. Hans-Ulrich Swoboda empfiehlt Regenwasser, Günter Stoll angewärmtes Regenwasser. Keine Probleme mit den Kakteen hatten beide bislang bei der Urlaubsplanung. Drei Wochen ohne Wassergabe würden die Pflanzen auch bei Hitze gut vertragen.

    Regelmäßige Treffen

    Kakteen wachsen auf Meeresshöhe, aber auch 4000 Meter darüber. Die klimatischen Unterschiede von Patagonien zu den Hauptwuchsgebieten in Peru und Mexiko, in Bolivien und Argentinien sind gewaltig. Und so gilt es, immer neue und knifflige Fragen zu klären, weshalb sich die Kakteenfreunde Schweinfurt jeden zweiten Freitag eines Monats in der Gaststätte der Turngemeinde zum Erfahrungsaustausch treffen. Mehr Informationen über die stacheligen Pflanzen gibt es auch unter www.kakteenfreunde–schweinfurt.de

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