(ks) Schon zu alten Ritterzeiten in einem ganz fernen Land stellte sich die Frage der Emanzipation. Was dürfen Mädchen und was dürfen sie nicht. Spannend erzählte Doris Batzler vom „Theater Doris Batzler“ aus Karlsruhe die Geschichte der „kleinen dicken Ritterin“. Sehr gut besucht war die Stadtbibliothek Gerolzhofen. Veranstaltet wurde der Theaternachmittag vom Kreisjugendamt Schweinfurt zusammen mit der Stadt Gerolzhofen.
Heiraten, nein niemals. Das kommt für die Lillibeth, die Tochter von Ritter Erkenfried überhaupt nicht in Frage. Sie will Heldentaten vollbringen, so wie ihr geliebter Opa und ihr Vater. Doch was soll sie tun, sie ist ein Mädchen und, na ja, auch ein wenig rundlich, nicht gerade die allerbesten Voraussetzungen für einen Ritter. Aber Ritterin, das könnte sie doch werden?
In ihrem schlauen kleinen Buch las sie nach, wie man am besten Ritterin werden kann. Gute Taten soll sie vollbringen, doch was und wo? Heimlich des Nachts machte sie sich auf, um auf die Reise zu gehen und landete im Land der kleinen Leute. Die beweinten den Verlust der Prinzessin „Rosabella die Schöne“, keiner weiß wo sie ist.
Sie durchwandert fremde Länder und kommt sogar nach Gerolzhofen. Doch auch hier kann ihr niemand helfen. Eines Tages begegnet sie der Drachendame Erika in der Vulkanlandschaft und muss feststellen, dass sie ganz lieb ist und nicht so böse wie man immer behauptet. Und als beide dann feststellten, dass der böse Zauberer das Drachenei „Erich“ gestohlen hat, haben sich zwei Verbündete gefunden. Der kleinen Ritterin fiel der Ratschlag ihres Opas ein: „Es ist besser mit dem Kopf zu denken als mit dem Schwert zu kämpfen“.
Sie ändert den bösen Zauberspruch um und verwandelt den Zauberer in eine Zwergspitzmaus. Am Ende rettet sie die schöne Prinzessin und bringt auch Erich zurück zur Mama. Glücklich kehrt die kleine Ritterin zu ihrer Burg zurück, Fanfaren empfangen sie, so wie sie sich das immer gewünscht hatte. Und ihr Vater? Der konnte nichts anderes tun, als die Lillibeth zur Ritterin zu ernennen.
Eine Meisterleistung von Doris Batzler, die es fertig brachte, eine Stunde lang die Kinder und auch die Erwachsenen in Spannung zu halten. Sie bindet das Publikum voll mit ein in das Geschehen, führt immer wieder Dialoge mit den kleinen Zuschauern. Liebevoll auch das Bühnenbild, das ein riesiges dreidimensionales Buch ist, liebevoll auch jedes kleine Detail.