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Gochsheim: Karl und Helene Günzel, Fachleute für Vogel- und Naturschutz

Gochsheim

Karl und Helene Günzel, Fachleute für Vogel- und Naturschutz

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    Karl Günzel kontrolliert und reinigt die Nistkästen, während seine Frau Helene alle Daten fein säuberlich notiert.
    Karl Günzel kontrolliert und reinigt die Nistkästen, während seine Frau Helene alle Daten fein säuberlich notiert. Foto: Karl Günzel

    Der Gartenbauverein Gochsheim zählt mit Karl und Helene Günzel zwei renommierte Vogel- und Tierkundler zu seinen Mitgliedern. Deshalb erhielten beide Gelegenheit, die Mitglieder über ihre ehrenamtliche Tätigkeit zu informieren. Dabei beeindruckten die Fakten, die Karl Günzel vortrug. So haben er und seine Frau insgesamt etwa 16.000 Nistkästen im Laufe der 33 Jahre gereinigt, repariert oder ersetzt, etwa 500 pro Jahr. Darin befanden sich etwa 15.000 Bruten, an die die Elterntiere ca. 15 Tonnen Raupen, Insekten usw. verfüttert haben. Dies trägt zur Gesunderhaltung des Waldes bei.

    Normalerweise nutzen die beiden Naturfreunde die an einem Tag in einer Waldabteilung durchzuführende Reinigung der Nistkästen für die Erfassung der Fledermäuse. Da sich dies, bedingt durch die sommerliche Hitze in diesem Jahr diesmal auf mehrere Septembertage verschoben hat, waren die erfassten Zahlen nicht mehr aussagekräftig.

    Zu den Tätigkeiten der Günzels gehörten auch die ornithologischen Kartierungen in Weyer und für das Neubaugebiet Südost II, zahlreiche Fachkartierungen z.B. für den Ortolan, die Grauammer, Wiesenbrüter und Wasseramseln, die internationale Wasservogelzählung, die Schleiereulenbetreuung, Winterfütterung in den Wäldern usw.

    Die Schleiereulen sind aus dem evangelischen Kirchturm verschwunden, dafür haben sich dort zwei Dohlen-Brutpaare eingenistet. Günzel begründete, warum es für die Ansiedlung des Weißstorchs keine Fördermittel mehr gibt, da die vorhandenen Biotope keine höhere Besiedlung mehr zulassen.

    Als Schmankerl berichtete er über 50 Fledermäuse, die sich durch ein gekipptes Fenster den Zugang zu einem Zimmer im Amtsgericht Schweinfurt verschafft und sich dort in einem Talar versteckt hatten, dessen Träger gerade Urlaub hatte. Hier leistete Familie Günzel "Amtshilfe" und holte die Tiere nach Gochsheim, um sie wieder in die Freiheit zu entlassen.

    Reinhold Lamprecht, Vorsitzender des Gartenbauvereins, bedankte sich bei den beiden Naturkundlern für ihre herausragende Tätigkeit, die in jüngster Zeit mit der Bayerischen Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Umwelt gewürdigt wurde. Man hoffe, dass die beiden noch lange ihrer Leidenschaft nachgehen können.

    Von: Karl Günzel, Peter Volz (Verein für Gartenbau und Landespflege Gochsheim)

    Kleine Abendsegler, eine Fledermausart, haben in einem Vogelnistkasten eine Behausung gefunden, wo sie von Karl Günzel nur kurz zwecks Zählung gestört wurden.
    Kleine Abendsegler, eine Fledermausart, haben in einem Vogelnistkasten eine Behausung gefunden, wo sie von Karl Günzel nur kurz zwecks Zählung gestört wurden. Foto: Karl Günzel
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