Schweinfurt Dreimal Helau: Die "Erste Schweinfurter Karnevalsgesellschaft" feierte ihren 50. Geburtstag noch einmal im Theater - als Veranstalter hatte sie Schweinfurts Musentempel gemietet und präsentierte dort "Drei wie Pech und Schwefel", ein Musical des in der karnevalistischen Tanzsportszene populären Stuttgarters Ernst Voigt. Dessen Renommee und der Einsatz von Eskage-Präsident Horst Dinkel und seinem Team sorgten für drei ausverkaufte Vorstellungen: Jeweils drei Stunden ungetrübte Lebensfreude für Faschingsfans, garniert und animiert von einer üppigen Gastronomie in den Foyers.
Marketingfachmann Ernst Voigt ist ein vom Tanz Besessener: Unzählige Meistertitel im Gardetanz, mehrere Pokale und ein Weltmeister-Sieg im Freestyle-Showtanz erzählen davon. Doch er wollte schon immer eine eigene Tanz-Revue auf die Beine stellen, und er schaffte es: Im Vorjahr erlebte sein Musical "Drei wie Pech und Schwefel" mit 90 engagierten Amateur-Darstellern seine mitreißende Premiere. Auch das Schweinfurter Gastspiel und der große Applaus bewiesen, dass man mit Begeisterung, Disziplin, Power, Ausdauer und Teamgeist schon ziemlich nah an eine professionelle Performance heranzukommen vermag.
Übrigens hatte 2002 in Schweinfurt alles angefangen: Hier wurde ein Teil der über 600 Bewerber gecastet, hier fand das erste gemeinsame Training der Mitwirkenden statt, die schon bald zu einer festen, freundschaftlichen Gemeinschaft zusammen wuchsen. Nach einer Pause - alle haben schließlich einen Beruf oder sind noch Schüler - will man in diesem Jahr nun Schweinfurt, Stuttgart, Köln und Berlin erobern.
Voigt schrieb als Rahmen für diese farbige Suite aus Solo- und Ensembletänzen, Musical-Titeln, Rock- und Popnummern eine Geschichte aus der Alltagswelt des Karnevals: Das Publikum verfolgt die tänzerische und persönliche Entwicklung von Steffi, Natalie und Chrissi, von drei kleinen Mädchen, die sich beim "Mariechen-Training" kennen lernen. Und die sich versprochen haben, für immer zusammenzuhalten - "wie Pech und Schwefel". Im Fünf-Jahres-Abstand und mit entsprechend anderen Tänzerinnen geht es weiter: Als Teenager versuchen sich die drei mit HipHop und Street-Dance, dann betreten mit Saskia Krappen, Jennifer Tompkins und Yvonne Braschke die Hauptdarstellerinnen die Bühne.
Immer begeistern die Tänzerinnen und Tänzer mit ganz verschiedenen Tanzstilen: Mit Akrobatik-Komponenten, Bogengängen, Flick-Flacks, Grätschen, Spagaten, Salti, Sprüngen und Stemmfiguren. Und man ahnt, wie viel Training das ganze Jahr über verlangt wird, für den großen Auftritt bei den Prunksitzungen der fünften Jahreszeit.