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Karte schneller als Mutter und Kind

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Karte schneller als Mutter und Kind

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    Im Leopoldina-Krankenhaus erprobt die hiesige AOK, wie sie bei ihr versicherten jungen Müttern möglichst viel
Bürokratie abnehmen kann, die mit der Geburt eines Kindes verbunden ist - von der raschen Bereitstellung der
Versichertenkarte fürs Baby bis zum Antrag auf Kinder- und Erziehungsgeld. Von links: Mutter Tanja Schrader, ihr
zwei Tage junger Sohn Yannick, Martina Zachmann und Heike Schrader (AOK).
    Im Leopoldina-Krankenhaus erprobt die hiesige AOK, wie sie bei ihr versicherten jungen Müttern möglichst viel Bürokratie abnehmen kann, die mit der Geburt eines Kindes verbunden ist - von der raschen Bereitstellung der Versichertenkarte fürs Baby bis zum Antrag auf Kinder- und Erziehungsgeld. Von links: Mutter Tanja Schrader, ihr zwei Tage junger Sohn Yannick, Martina Zachmann und Heike Schrader (AOK). Foto: FOTO WALTRAUD FUCHS-MAUDER

    schweinfurt In der AOK-Geschäftsstelle hat deren Leiterin Heike Schröder schon oft gesehen, wie junge Muttis gestresst, mit dem Neugeborenen auf dem Arm, schnell die Krankenversicherung fürs Baby klarmachen mussten, wie unsicher bis überfordert sie mit all dem anderen Papierkrieg waren fürs Kinder- oder Erziehungsgeld. Das brachte sie auf eine Idee: Das könnte man doch schon nach der Geburt im Krankenhaus erledigen - mit weniger Stress für die junge Mutti.

    Heike Schröders Chef Wilfried Dusel war begeistert, Leopoldina-Geschäftsführer Adrian Schmuker zog auch gleich mit, und so läuft seit Anfang Dezember auf der Leo-Entbindungsstation der AOK-Versuch, ihren weiblichen Mitgliedern beziehungsweise Versicherten die mit der Geburt einhergehende Bürokratie so gut es geht abzunehmen beziehungsweise wenigstens zu erleichtern. Als erstes wäre da die Krankenversicherung des Neugeborenen, damit das Kärtchen am besten schon zur U 1 verfügbar ist. "Wenn wir das schon im Krankenhaus machen, dauert das oft nur zwei Tage", so Heike Schröder, "dann kommt die Karte schneller zu Hause an als Mutter und Kind."

    Diesen "Mütterservice" im Leo erledigt Martina Zachmann. Sie hat dank guter Zusammenarbeit mit der Stadt auch Anträge auf Erziehungsgeld im Koffer dabei und hilft beim Ausfüllen des Kindergeld-Antrags. AOK-eigene Angebote kommen hinzu. Dusel räumt ein, dass die neue Zusatzleistung für junge Mütter auch einen Werbeeffekt für die Krankenkasse haben dürfte, doch Kunden- Akquise werde im Krankenhaus nicht betrieben. "Wir wenden uns ausschließlich an unsere Versicherten", sagt Heike Schröder.

    Zweimal die Woche, jeden Dienstag und Donnerstag, besucht Martina Zachmann die Entbindungsstation, so AOK-versicherte Frauen dort Nachwuchs bekommen haben. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering: Bei 1000 Entbindungen im Leo jährlich erblickten etwa "400 kleine AOK-Versicherte" das Licht der Welt, so Wilfried Dusel. Der Beitrag des Leo besteht darin, Martina Zachmann auf deren Anruf zu informieren, ob Kundschaft da ist.

    Ein halbes Jahr soll der Service getestet werden. Hat er sich bewährt, könnte er bayernweit zur Nachahmung beziehungsweise eigenen Erprobung vor Ort empfohlen werden, erläutert Heike Schröder. Leo-Geschäftsführer Schmuker begrüßt diese "neue Kooperationsform" unter dem Stichwort "Bürokratieabbau". Es sei gut für die Patientinnen des Hauses, wenn der notwendige Papierkram bereits vor Ort abgewickelt werden könne.

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